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Ums Wasser dreht sich alles im Stück Platsch.

©  Andreas Klaer

Kultur: „Platsch“

Studierende mit ihrem neuen Stück im Schaufenster

Stand:

Auf der Bühne stehen mit Wasser oder Farbe gefüllte Gefäße unterschiedlicher Form und Größe, ein Berg Eiswürfel liegt daneben. Viele erwartungsvolle Kinderaugen blicken in Richtung Bühne. Jemand beginnt Gitarre zu spielen. Das Theaterstück fängt an.

Unter dem Titel „Platsch“ wurde gestern von Studierenden des Studiengangs Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit der Fachhochschule (FH) vor gut 50 Kindern im Schaufenster der FH ein Theaterstück aufgeführt. Die Studenten hatten in ihrem ersten Semester zum Thema „Theater für und mit Kindern“ unter der Leitung der Kunst- und Theaterpädagogin Kirsten Wunderlich eine Reihe von Stücken für Kinder unter drei Jahren geschrieben und in der Fachhochschule aufgeführt. Im Zentrum stand dabei der performative Umgang mit Raum und Zeit, vor allem aber mit Materialien wie Wolle, Holz, Laub, Eis oder Wasser.

Die Studierenden wollten aber wissen, wie Kinder auf ihre Stückentwürfe reagieren, deshalb wurden die beiden Stücke „Eiswürfel“ und „Farbe und Wasser“ als die besten ausgewählt, miteinander kombiniert und ausgebaut.

Eva Neichselring und Christina Jeschke, die Schöpfer des Stückes „Eiswürfel“, spielten selbst und zeigten den jungen Zuschauern, was man mit Eis und Wasser alles machen kann. Sie warfen Eisstücke in die Luft und leckten daran, färbten Wasser, bespritzten sich und machten farbige Hand- und Fußabdrücke sowie große Wasser- und Farbkleckse auf Boden und Papierbahnen. Ohne Übertreibung versetzten sich Eva Neichselring und Christina Jeschke voll in die Lage eines Kindes, berührten und probierten aus und knüpften somit an die kindlichen Praktiken der Entdeckung und Erkundung an. Ihr Verhalten hatte spielerischen und fast tänzerischen Charakter, wovon Kinder und Erwachsene gleichermaßen in den Bann gezogen wurden. Musikalisch begleitet wurden sie dabei von Johannes Winter (Gitarre) und Caroline Wolschke (Keyboard), Kommilitonen der beiden Darstellerinnen. Theaterpädagogin Kirsten Winderlich bezeichnete die Arbeit ihrer Schützlinge als „enorme Qualität“ und „Improvisationskunst“.

Zum Schluss der kurzweiligen Aufführung konnten die Kinder selbst auf der kleinen Bühne agieren: mit langen, zu Pinseln umfunktionierten Stöcken wurden sie zum Malen auf den Papierbahnen eingeladen. Einige versuchten sogar, die Studentinnen selbst etwas farbiger zu machen. Von Hemmungen war bei den Kindern keine Spur. Die ganze Zeit über waren sie aufmerksam und konzentriert, lachten und fühlten sich ernst genommen. Die Premiere hatte Erfolg.

„Platsch“ ist gut gemachtes Improvisationstheater, das kindliche Tabus berührt und überschreitet – eine lohnende gemeinsame Erfahrung für Kinder und Erwachsene. Clara-A. Süß

Nächste Vorstellung: 5. 5., 10 Uhr

Clara-A. SüßD

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