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Kultur: Potsdamer Welterbeklänge im Nikolaisaal

Festkonzert zum Unesco Welterbetag mit der Kammerakademie Potsdam und Maximilian Hornung

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Von „Frische und einem Selbstbewusstsein, die absolut entwaffnend sind“, von „einer Intensität, die Herz und Gefühl nach außen kehrt“ ist die Rede, wenn über das Spiel des Cellisten Maximilian Hornung geschrieben wird. Erdig und satt, markant und auch mal dunkel glühend sie der Ton des 26-Jährigen, der im vergangenen Jahr mit dem Echo Klassik-Preis als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet wurde. Am kommenden Samstag, dem 2. Juni, ist Maximilian Hornung zusammen mit der Kammerakademie Potsdam um 19 Uhr im Nikolaisaal zu erleben. Bei diesem Festkonzert begibt sich die Landeshauptstadt anlässlich des Unesco Welterbetags auf eine musikalische Spurensuche im Potsdamer Welterbe. Für Potsdam gilt es als Auszeichnung und Ehre, in diesem Jahr den Zuschlag für Ausrichtung der bundesweiten Zentralveranstaltung erhalten zu haben.

Das Festkonzert zum Unesco Welterbetag rückt die Musik als Teil des Welterbes in das Bewusstsein, denn auch sie gehört zum Welterbe: Friedrich II. war begabter Flötist, Beethoven komponierte Cellosonaten für Friedrich Wilhelm II., viele der Hohenzollern-Monarchen und ihre Familien waren musikbegeistert.

Die Kammerakademie lädt mit ihrem Programm zu einem musikalischen Gang durch die Geschichte der Welterbestadt ein. Solist ist Maximilian Hornung, aufstrebender Star am Cellohimmel, die Leitung hat der junge Dirigent Christoph Altstaedt. In einer abwechslungsreichen Musikauswahl bringt das Orchester der Landeshauptstadt die Welt der Monarchen, deren architektonisches Erbe Potsdam vor allem geprägt hat, zum Klingen.

Überraschendes gibt es dabei zu entdecken: Es dürfte kaum bekannt sein, dass der Soldatenkönig ein ausgesprochener Verehrer von Georg Friedrich Händel war. Hornklänge aus dessen Wassermusik leiten das Konzert ein. Ein Konzert für Violoncello und Orchester von Carl Philipp Emmanuel Bach verweist auf die Musik am Hof Friedrichs des Großen, wo gar nicht immer nur die Flöte im Vordergrund stand. Friedrich Wilhelm II, selbst ein begeisterter Cello-Spieler, hatte den französischen Virtuosen Jean-Louis Duport in seiner Kapelle. Eine Romanze aus Duports Cellokonzert in e-Moll wird in diesem Festkonzert in Potsdam wohl erstmals wieder aufgeführt.

Die Ouvertüre zu Mendelssohns Schauspielmusik zum „Sommernachtstraum“, die im Neuen Palais uraufgeführt wurde, lenkt den Blick ins 19. Jahrhundert. Auszüge aus seiner „Italienischen Sinfonie“ beleuchten die Italiensehnsucht von Friedrich Wilhelm IV. Einen modernen Akzent setzt das „Belvedere bei Nacht“ aus der Persius Suite des Potsdamer Komponisten Gisbert Näther. PNN

Festkonzert „Potsdamer Weltererbeklänge“ am Samstag, 2. Juni, 19 Uhr, im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Str. 10/11. Der Eintritt kostet 15, 12 und 8 Euro. Karten in der Ticket-Galerie des Nikolaisaals oder unter Tel.: (0331) 28 888 28

PNN

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