Abschiede, Auszeichnung und Anfang: Potsdams Kultur strahlte in diesem Jahr weit
Vor sechs Jahren war sie nach Potsdam gekommen, hat zweimal beim „Localize“-Festival mitgemacht, zahlreiche sozio-kulturelle Projekte betreut und geleitet – und ganz nebenbei ganz fabelhafte Kunst gemacht. Subversiv und politisch hat sie, auch wenn das nicht immer ganz legal ist, mit Todeskandidaten in US-Gefängnissen zusammengearbeitet.
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Vor sechs Jahren war sie nach Potsdam gekommen, hat zweimal beim „Localize“-Festival mitgemacht, zahlreiche sozio-kulturelle Projekte betreut und geleitet – und ganz nebenbei ganz fabelhafte Kunst gemacht. Subversiv und politisch hat sie, auch wenn das nicht immer ganz legal ist, mit Todeskandidaten in US-Gefängnissen zusammengearbeitet. In diesem Sommer aber hat Anja Pentrop gesagt: Es reicht. Und die Stadt verlassen. Der Grund: Die neuen Mieten für die Ateliers in den Panzerhallen. „Ich muss mir schon jetzt regelmäßig Geld leihen, um meine Miete bezahlen zu können – die alte, wohlgemerkt. Die neue kann ich mir definitiv nicht leisten, da geht es nicht ums Wollen. Und ich habe keine Kapazitäten mehr, noch mehr Jobs zu machen“, sagte sie im PNN-Interview.
Tobias Wellemeyer, Intendant des Hans Otto Theaters, ist neuer Vorsitzender des Deutschen Bühnenverbandes Landesverband Ost. Theater, sagt Wellemeyer, sind „Kraftzentren, in denen sich unsere heterogene Gesellschaft treffen kann, um spielerisch über gemeinsame Maßstäbe und Perspektiven zu reflektieren – das ist heute wichtiger denn je“. Der Deutsche Bühnenverein ist der Arbeitgeberverband für Theater und Orchester in Deutschland.
Ein Kraftzentrum der eigenen Art hat Wellemeyer übrigens bei sich im Ensemble: Abseits der Bühne trägt Melanie Straub ihr Herz nicht gerade auf der Zunge. Dort oben allerdings kann sie alles sein. Zu Recht hat ihr der Förderkreis des Hans Otto Theaters, zu dessen Ensemble Melanie Straub seit der Spielzeit 2009/2010 gehört, in diesem Jahr den Theaterpreis verliehen. Natürlich, heißt es beim Förderkreis, habe das Ensemble auch andere wunderbare Schauspieler – aber für eine Auszeichnung muss man sich eben immer entscheiden. „Und für Melanie Straub fällt mir nur ein, was Ad Reinhardt einmal so schön gesagt hat: ,Kunst ist Kunst. Und alles andere ist alles andere’“, sagt Lea Rosh, die Vorstandsvorsitzende des Förderkreises. Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2005 wieder an einen Künstler des Hauses verliehen, mit 3 000 Euro ist er dotiert. Viel wichtiger als das Geld ist Melanie Straub aber ohnehin die Ehre, die damit verbunden ist.
Birgit Möckel mag Zufälle. Sie ist keine, die ihr Leben strategisch plant – und vielleicht landet sie gerade deshalb immer genau am richtigen Platz. Seit Anfang Juli ist sie neue Vorsitzende des Kunstvereins Kunsthaus Potsdam e.V. Den Posten hat sie von Renate Griesebach übernommen, die sich jetzt – nach zehn Jahren – wieder mehr der Familie widmen will. Birgit Möckel war bereits zwei Jahre ihre Stellvertreterin. Zum Haus selbst stieß Birgit Möckel aber schon vor rund vier Jahren – auch das eher beiläufig. Sie, die Kunsthistorikerin und Kuratorin, suchte damals Räume für eine Ausstellung.
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