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Kultur: „PotSlam“

Morgen Dichterwettstreit im „Spartacus“

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Die Münchner Kammerspiele kochten. In vier Tagen Wettbewerb hatten sich auf der deutschsprachigen Slammeisterschaft in München im November 2006 zwölf Dichter bis ins Finale gekämpft. Nun übertrumpften sie einander auf der großen Theaterbühne mit hypnotischen Gedichten, absurden Kurzgeschichten und improvisierten Raps. Die Wertung der Jury ließ kaum noch Spielraum nach oben zu, als Marc-Uwe Kling die Bühne einnahm. Mit seiner kämpferischen Satire auf die Praktikantenausbeutung entfachte er Begeisterungsstürme, die schwer nachvollziehbar sein mögen für all jene, die beim Wort „Poesie“ noch immer an stilles Lesen auf dem Sofa denken.

Kaum eine Kunstform ist so spontan und publikumsnah wie „Poetry Slam“. Das Format ist schnell erklärt: Teilnehmer melden sich meist erst kurz vor der Veranstaltung an und bekommen fünf Minuten Zeit, um ihre Texte aufzuführen. Die einzigen Regeln: Nur Selbstgeschriebenes. Kein Gesang. Keine Requisiten. Das Publikum bestimmt per Applaus oder Wertungszettel über Sieg und Niederlage.

Mit dem „Slam 2006“ in München ist das Phänomen „Poetry Slam“, das vor fünfzehn Jahren von Amerika nach Deutschland schwappte, in der Öffentlichkeit angekommen. In über 100 deutschen Städten wird regelmäßig „geslammt“. Im letzten Jahr startete Marc-Uwe Kling, der außer den Münchner Meisterschaften auch verschiedene Kabarettpreise gewann, mit seinem Lesebühnen-Kollegen Kolja Reichert den „POTSLAM!“ im Kulturzentrum in der Elfleinstraße. „Die Veranstaltung wurde super angenommen“, berichtet Kling, „wir mussten bald nach einem größeren Raum Ausschau halten“. Der ist nun gefunden: Seit März findet der „POTSLAM!“ jeden ersten Mittwoch im Monat im Club „Spartacus“ statt, der vor kurzem von einem jungen Team wieder eröffnet wurde und sich zu einem neuen alternativen Kulturzentrum entwickelt. ko

4. April, 20.30 Uhr, Eintritt 4 Euro/ Slammer frei.

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