Kultur: Prinz, Monarch, Mythos Frank Lorenz Müller über Friedrich III. von Preußen
Wir schreiben das Jahr 1888. Am 15.
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Wir schreiben das Jahr 1888. Am 15. Juni, nur 99 Tage nach seiner Thronbesteigung, stirbt der preußische König und deutsche Kaiser Friedrich III. an Kehlkopfkrebs. Friedrich III., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen, geboren am 18. Oktober 1831 im Neuen Palais in Potsdam, gestorben am 15. Juni 1888 ebenda. Ganz Europa zeigt sich tief ergriffen vom grausamen Schicksal und dem Tod eines Monarchen, der in Deutschland als Kriegsheld gefeiert und auch im Ausland als leutseliger Gentleman und liberaler Hoffnungsträger geschätzt wurde.
Wer aber war dieser Kaiser wirklich? Hätte er der deutschen Geschichte eine andere Richtung geben können? In seinem Buch „Der 99-Tage-Kaiser. Friedrich III. von Preußen – Prinz, Monarch, Mythos“, das Frank Lorenz Müller, Professor für Neuere Geschichte an der Universität St. Andrews in Schottland, am Sonntag in Potsdam vorstellt, geht weit über jene Mythen hinaus, die besagen, Friedrichs humaner Liberalismus hätte eine deutsch-englische Allianz in die Wege geleitet und möglicherweise sogar den Ersten Weltkrieg vermieden. Zugleich korrigiert Müller die Diffamierungen und Übertreibungen, denen er Zeit seines Lebens und auch nach seinem Tod ausgesetzt war. Umgeben von seiner weithin verhassten englischen Ehefrau Vicky oder dem Reichsgründer Otto von Bismarck, eröffnen das Leben und Sterben Friedrichs einen aufschlussreichen und eindrücklichen Blick auf Preußen, auf Deutschland und auf jene europäische Welt, bei deren Zerstörung schließlich sein eigener Sohn eine tragende Rolle spielen sollte. PNN
Frank Lorenz Müller stellt „Der 99-Tage-Kaiser. Friedrich III. von Preußen – Prinz, Monarch, Mythos“ am Sonntag, dem 9. Juni, um 11 Uhr in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, vor. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro
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