Kultur: „Provinzielle Bewerbung“
Kulturausschuss kritisiert Arbeit der Kulturhauptstadt GmbH
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Kulturausschuss kritisiert Arbeit der Kulturhauptstadt GmbH Mehr Kritik als Lob bekam Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH, am Donnerstag in der Sitzung des Kulturausschusses zu hören, als er über den aktuellen Stand der Bewerbung informierte. Vor allem die Plakate, die derzeit in Potsdam für das Vorhaben Kulturhauptstadt im Jahr 2010 werben, wurden bemängelt. So erklärte Dr. Karin Schröter (PDS), dass sie zwar eine große Befürworterin der Bewerbung sei, die Plakate jedoch kaum Interesse wecken würden. Bettina Paulsen (CDU) bezeichnete diese Art von Plakatwerbung sogar als „provinziell“, der jegliche visionäre Kraft fehle. Gleichzeitig wurde der Vorwurf laut, dass Potsdam, der für einen Erfolg bei der Bewerbung nötige Wille zum Besten fehle. Van Dülmen bezeichnete die Plakate selbstkritisch als „Schnellschuss“. Doch sei dies der kurzen Anlaufzeit für das Bewerbungsverfahren geschuldet, die der GmbH für die Vorbereitung zur Verfügung stand. Mit den neuen Plakaten, der so genannten „Sommeredition“, versprach er eine Verbesserung. Jedoch auf Visionen, was Potsdam im Jahr 2010 bieten könnte, wolle man auch in Zukunft bei den Plakaten verzichten, da dies unseriös sei. Hier sei die Phantasie des Betrachters gefragt. Den Vorwurf der Provinzialität wies van Dülmen zurück. So sei beispielsweise die in Potsdam kritisierte Bewerbungsschrift außerhalb sehr positiv aufgefallen und in ihrer Art als professionell bezeichnet worden. Schwerpunkte der Arbeit der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH liegen jetzt vor allem auf einer intensiveren Öffentlichkeitsarbeit. So soll die Bevölkerung verstärkt über den Stand der Bewerbung informiert und gleichzeitig mit Vorschlägen in die Arbeit eingebunden werden. Dazu gehöre auch, dass sich die GmbH seit Freitag für einen längeren Zeitraum im Sterncenter präsentiere, um so den direkten Kontakt zu den Bürgern herzustellen. Weiterhin soll jetzt, so van Dülmen, die bundesweite Lobbyarbeit bei den entscheidungsrelevanten Gremien verstärkt werden. Wichtig sei es, dass Interesse und Begeisterung für das Vorhaben, dass Potsdam Kulturhauptstadt werden könne, bis zum nächsten Jahr auf einen Höhepunkt zu bringen, denn da falle die Entscheidung, welche Städte vom Bundesrat für das weitere Auswahlverfahren nominiert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit den einzelnen Kulturvereinen wurde ebenfalls angesprochen. So sei es notwendig, diejenigen, die in Potsdam Kultur schaffen, auch als Repräsentanten für die Bewerbung zu gewinnen. Hier versprach van Dülmen, schnell ein entsprechendes Konzept vorzulegen. Große Hoffnung legt van Dülmen auf ein Auftaktkolloquium Ende Mai in Potsdam, an dem Vertreter ehemaliger Kulturhauptstädte und die deutschen Bewerber teilnehmen. Hier könne Potsdam zeigen, welches Potenzial diese Stadt als Bewerber hat. D.B
D.B
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