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Kultur: Punklegenden im Archiv

The Outcasts aus dem nordirischen Belfast beweisen sich als Untote

Stand:

Als sich die Band The Outcasts 1977 im nordirischen Belfast gründete, hatte die IRA nach Jahrzehnten des Terrors gerade einen Waffenstillstand aufgekündigt – viel sollte jedoch nicht mehr passieren, sodass auch die Jugend in der britischen Exklave Nordirland, die zuvor vehement umkämpft wurde, etwas von dem abbekam, was von der großen Insel gerade herüberschwappte: 1977 ist das Jahr, das symbolisch für die Entwicklung des Punkrock steht. Und so fingen The Outcasts – zu Deutsch: die Ausgestoßenen – auch mit Coversongs von The Sex Pistols oder The Clash an, bevor sie zu Beginn der 80er-Jahre bis in die britischen Charts vordrangen. Und zwar mit einer Coverversion von Gary Glitters „Angel Face“. Vielleicht wären sie noch Pop geworden, aber sie teilen das Schicksal ihrer Vorbilder, mit deren Coversongs sie begannen: 1982 starb Drummer Colin Cowan, der Songwriter und Kopf der Band, bei einem Autounfall. Punk und Tod gehörten zu dieser Zeit einfach zusammen. Dass Punk aber nicht tot ist, beweist die Wiedervereinigung der Band nach langer Abstinenz: Am Freitagabend, dem 27. Februar, sind The Outcasts im Archiv in der Leipziger Straße zu erleben. Support gibt es von der Hamburger Noch-nicht-ganz-Punklegende Plastic Propaganda. Oliver Dietrich

Oliver Dietrich

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