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Kultur: „Querbeet“ mit einer neuen Ausgrabung

Das Polizeiorchester bietet eine Uraufführung und ein unterhaltsames Programm rund um den Alten Fritz

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„Wir haben da etwas ziemlich einmaliges zu bieten“, sagt Christian Köhler. Der Leiter des Landespolizeiorchesters verweist auf die Uraufführung von Carl Baermanns „Militärkonzert für Klarinette und Orchester“ am kommenden Sonntag beim 1. Abo-Konzert der Reihe „LPO Querbeet“ im Nikolaisaal, das ganz im Zeichen des 300. Geburtstages des Alten Fritz steht. Den Auftrag zur Uraufführung bekam das LPO vom brandenburgischen Innenministerium. „Wie kein zweites Solokonzert ist es mit unserer Landeshauptstadt verbunden“, so Köhler. Es führt ins Militärwaisenhaus zurück, wo der Vater von Carl Baermann, Heinrich Johann Baermann, einer der bekanntesten Zöglinge war. Als Sohn eines Militärmusikers machte auch Heinrich Johann Karriere als Musiker. Gefördert von Prinz Louis Ferdinand von Preußen kam Baermann nach Berlin und wurde dort von Franz Tausch, dem königlichen Hofmusiker, ausgebildet. Als Militärmusiker musste er mit in den Krieg und geriet in Gefangenschaft, aus der er aber fliehen konnte. Mit einer Empfehlung des bayrischen Kronprinzen hatte Baermann die Gelegenheit, sich bei der Hochzeit der Tochter Maximilians I. zu präsentieren, wodurch ihm der König alsbald eine Stelle als ersten Soloklarinettisten an der Hofkapelle München anbot. Seine Virtuosität verhalfen ihm zu internationalem Ruhm. Sohn Carl wurde 1811 geboren. Ähnlich wie Mozart wurde Carl Baermann von seinem Vater gefördert. Nach dessen Tod übernahm er seine Position des Soloklarinettisten an der Münchner Hofkapelle.

Über das Militärkonzert ist bekannt, dass er es auf einer Konzertreise 1843 in Berlin vortrug. Im Frühjahr 2012 wurde die Partitur, als Handschrift mit einer kunstvollen Widmung an Wilhelm I., in der Staatsbibliotek zu Berlin wiederentdeckt. Das Landespolizeiorchester macht es dem Konzertpublikum nun erstmals in der Fassung für Soloklarinette und Blasorchester wieder zugänglich. In echt preußischer Tradition spielt das Orchester zudem Märsche wie „Preußens Gloria“, „Fredericus Rex“ und des „Großen Kurfürsten Reitermarsch“. Jä

Sonntag, 23. September, 18 Uhr, Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, Karten unter Tel.: (0331)28 888 28

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