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Kultur: Rossini und „Pizze Napolitane“
Am Samstag ist „Pasta Opera“ wieder am Marmorpalais im Neuen Garten zu erleben
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Zuerst klingt das fast schon ein wenig abfällig. „Das ist Oper fürs Volk“, sagt Antje Marta Schäffer auf die Frage, was diese auf den ersten Blick so unentschlossene Veranstaltung „Pasta Opera“ eigentlich sei. Da werden Arien gesungen und gleichzeitig wird hochherrschaftlich gespeist. Keine richtige Oper also, aber auch kein richtiges Dinner. Eine Mischung aus Klamauk, Parodie und Pathos bestimmt dieses Spektakel, das am Samstag wieder am Marmorpalais im Neuen Garten zu erleben ist. Und Antje Marta Schäffer, Sopranistin und Schauspielerin aus Berlin, wird mit dabei sein.
Nein, sagt Antje Marta Schäffer schnell, natürlich sei das nicht abfällig zu verstehen, wenn sie hier von Oper fürs Volk spricht. Für sie ist das ein Qualitätsmerkmal, denn sonst würde sie an solch einer Veranstaltung gar nicht teilnehmen. Denn „Pasta Opera“, ganz im shakespeareschen Sinne, sei Oper fürs Volk, weil es fast schon Oper zum Anfassen ist.
Wie bitte?
„Wir sind sehr publikumsnah mit bekannten und weniger bekannten Stücken aus wunderbaren, meist italienischen Opern an diesem Abend unterwegs. Wirklich unterwegs in dem Sinne, dass wir nicht nur auf der Bühne stehen, sondern uns auch zwischen dem Publikum bewegen“, sagt Antje Marta Schäffer. Eine Publikumsnähe, die jetzt aber niemand falsch verstehen möge. „Das bedeutet natürlich nicht, dass man hier jetzt die Sänger oder Sängerinnen betatscht“, fügt sie schnell hinzu und lacht.
Dieses erfrischende Lachen passt perfekt zu dem, was „Pasta Opera“ sein möchte. Hier wird Kochkunst, Oper und Konsum auf hohem Niveau zelebriert. Gleichzeitig soll die angebotene Hochkultur einen Spaßfaktor haben, der Lebenslust und Lebensfreude vermitteln will, die bei traditionellen Opernbesuchen, wo das Publikum brav auf seinen Stühlen sitzt, nicht zwingend zu spüren ist.
Vier Gänge umfasst das Menü von „Pasta Opera“, das von den Köchen des Restaurants Massimo 18 unter der Regie von Maximilian Dreyer zubereitet wird. Der Aperitif Bellini und „Pizze Napolitane“, Parmaschinken und Edelsalami, Penette mit Sasiccia, Panna Cotta, Macedonia mit Moscato naturale und anderes wird serviert. Dazu reichlich Wein, der neben den Arien und kleinen Opernszenen, für die entsprechende Stimmung bei der mehrstündigen „Pasta Opera“ sorgt.
Vor zwei Jahren, ebenfalls im August, feierte das Spektakel „Pasta Opera“, das nunmehr schon im zwölften Jahr erfolgreich durch Deutschland tourt, seine Premiere in Potsdam. Wegen des schlechten Wetters mussten die gut 150 Gäste von den Terrassen des Marmorpalais’ in den Palmensaal der Orangerie im Neuen Garten ausweichen. Der ausgelassenen Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch.
„Wir wollen die Leute direkt verzaubern, direkt mit hinein nehmen in den Opernzauber, wie das auf der Konzerthausbühne nicht möglich ist“, sagt Antje Marta Schäffer. Die im Programm angekündigte „Opera buffa in drei Akten“ umfasst Arien von Rossini und Donizetti, auch Duette von Mozart, alles präsentiert mit einer gewissen schauspielerischen Note. „Das Menü ist für den Körper, die Musik und unser Gesang für die Seele“, sagt Antje Marta Schäffer. Ein musikalisches und kulinarisches Fest, das auf Nähe setzt, also nicht einfach nur „Oper fürs Volk“ ist, sondern „Oper mit dem Volk“. Dirk Becker
Weitere Informationen und Eintrittskarten inklusive Programm und Menü für 78 Euro unter Tel.: (0331) 81 71 89 81
Dirk Becker
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