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Kultur: Ruby’s auf der Wiese

Acht Bands in der Schiffbauergasse

Stand:

Eine gefühlvolle Soulstimme, elektronische Beats, sirrende Gitarrensounds und melancholischer Folk – so eine musikalische Mischung findet sich nicht gerade im alltäglichen Konzertangebot. Und ist man nicht gerade der Typ, der es sich bei jeder Wetterlage im Zelt auf den Wiesen diverser Festivals gemütlich macht, bleibt einem eine solche Mischung meist vorenthalten. Zu der vierten Auflage des Ruby’s Festivals will das Waschhaus am kommenden Freitag diese musikalische Vielfalt auf die Bühne bringen und das Festivalgefühl in die Schiffbauergasse holen.

Ein kleines Festival mit viel Persönlichkeit, so beschreibt Veranstalter Matthias Porep seine Idealvorstellung. „Die Idee hinter dem Ruby’s Tuesday war, gerade jungen Musikern eine Möglichkeit für Auftritte zu bieten. Das Ruby’s Festival setzt genau da an.“ Sind zwar beide Konzepte eng miteinander verwoben, müssen die Bands des Festivals nicht zwangsläufig schon auf der wöchentlichen Ruby’s-Tuesday-Bühne im Waschhaus gestanden haben. So sind mit Herrenzimmer, Trümmer, Captain Capa und Mighty Oaks in diesem Jahr vier der insgesamt acht Bands noch wahre Ruby’s-Neulinge. Neben der Hamburg Band Fuck Art Let’s Dance und dem Marius-Lauber-Soloprojekt Roosevelt vervollständigt mit Leslie Clio eine kleine Musikprominenz das Line-up. Mit ihrem Song „I couldn’t care less“ gehörte die Wahl-Berlinerin, die im vergangenen Jahr noch auf der kleinen Ruby’s-Bühne im Waschhaus spielte, zu den musikalischen Neuentdeckungen in diesem Frühjahr. Der „special guest“ soll bis zum Festivalbeginn ein Geheimnis bleiben. Aber regelmäßige Ruby’s-Besucher müssen nur die Augen offenhalten und werden ihn dann schnell erkennen, sagt Porep mit einem Zwinkern. „Niemanden, der schon einmal hier gespielt hat, muss man lange bitten, auch beim Festival aufzutreten“, so Matthias Porep. Er ist sichtlich stolz auf das Netzwerk persönlicher Kontakte zu Musikern aus den verschiedenen Szenen, das er in den vergangene fünf Jahren aufgebaut hat. „Die persönliche und herzliche Stimmung zieht die Bands immer wieder hier her.“ Und das trotz geringer Gagen.

So treffen nicht nur verschiedene Musikstile beim Ruby’s Festival aufeinander, sondern vor allem auch Musiker in verschiedenen Stadien ihrer Musikkarriere. Während die Jungs von Herrenzimmer im März schon ihr drittes Album auf den Markt gebracht haben, ist das Trio von Trümmer erst seit April 2012 gemeinsam musikalisch unterwegs. Aber gerade das macht auch den Charme dieses kleinen, aber feinen Festivals aus. Das Publikum ist immer ganz nah an den Musikern dran, die nach ihren Auftritten auch noch kleine Zugaben auf der Wiese improvisieren oder einfach mitten in der Menge verschwinden. Gerade dieses Jahr ist mit der musikalischen Vielseitigkeit ein interessantes Line-up entstanden, was auch dem Publikum nicht verborgen geblieben ist. „Die Vorverkaufszahlen liegen bisher deutlich höher als in den vergangenen Jahren“, so Porep. Doch auch die vierte Auflage wird für Matthias Porep bis zum Schluss eine kleine Überraschung bleiben. Denn schließlich, so erzählt er, wisse man nie, was aus so einem Festivalabend tatsächlich wird. Chantal Willers

Ruby’s Festival am Freitag, dem 30. August, ab 20 Uhr in der Schiffbauergasse. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 14, an der Abendkasse 18 Euro

Chantal Willers

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