Kultur: Sonnenblumengeschichten
Heidi Jäger
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Sie sprechen zu mir. Morgens beim Knäckebrot, abends beim Rotwein. Oft zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht. Auch Freunde lassen sich animieren, sind schnell in ein Gespräch verstrickt. Besonders gern wird immer wieder die Szene zitiert, als eine ältere Dame vor dem Spiegel steht und seufzend sagt: „Ach wenn mein Gesicht doch noch so glatt wäre, wie mein Hintern.“ Und ihr die schlagfertige Nike entgegnet: „Dann hast Du aber lange nicht mehr Deinen Arsch gesehen.“ Auch andere Satzsprensel spülen sich immer wieder an die Oberfläche: So als sich der coole Brummi-Fahrer Andreas in die Brust schmeißt und protzig verkündet: „Ich mache jetzt in Elektronik“ und seiner Freundin Nike vorhält, dass sie nichts aus sich macht, nur immer den alten Leuten den Hintern abwischt.
Bilder laufen ab – einen Sommer vorm Balkon lang. Schuld daran ist eine kleine Tüte mit Blumensamen – erhalten am Abend der Premiere. Nun haben sich aus den Samenkörnern stattliche Sonnenanbeter entwickelt: die aus einem einzigen Abend einen ganzen Sommer werden lassen.
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