Kultur: Staatsorchester – Mitgestalter des War Requiems

Benjamin Brittens War Requiem, ein zutiefst beeindruckendes Werk gegen Krieg, Verfolgung und sinnlose Zerstörung, wird heute (19.30 Uhr) und morgen (18 Uhr) in der Friedenskirche Sanssouci zur Aufführung gelangen. Der Potsdamer Kirchenmusikdirektor Matthias Jacob wird den großen Aufführungsapparat leiten, die Solisten, den Oratorienchor Potsdam, den Poznaner Knabenchor und das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder). „Nicht nur für die Chöre ist die Aufführung des Requiems eine Herausforderung, sondern auch für das Orchester“, sagte in einem Gespräch Christoph Caesar, der Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters. „Die Musiker haben das Requiem noch gut im Gedächtnis, denn vor einigen Jahren musizierte der Klangkörper es in Poznan.“ Das Staatsorchester ist nach der Abwicklung der Potsdamer Philharmonie ein wichtiger Partner für die Chöre der Landeshauptstadt geworden. Mit dem Oratorienchor, der Potsdamer Kantorei an der Erlöserkirche sowie mit der Singakademie musiziert es regelmäßig. Christoph Caesar: „Die Berufsmusiker bewundern immer wieder das Engagement und die Sicherheit, mit denen die Laienchöre die großen chorsinfonischen Werke singen.“ Nicht nur mit den Potsdamer Chören gibt es eine Zusammenarbeit, natürlich auch mit den Frankfurtern. „In Oratorien mitzuwirken, ist für die Musiker eine willkommene Abwechslung.“ Vor den beiden Britten-Aufführungen reiste das Orchester zweimal nach Potsdam, um an Ort und Stelle mit dem Chor zu proben, die Sänger mussten einmal in die Oderstadt fahren. So war die vergangene Woche für alle Mitwirkenden eine sehr anstrengende, sicherlich auch lohnende. Mit Spannung wird das War Requiem in Potsdam erwartet. Es könnte ein Höhepunkt im musikalischen Leben der Stadt werden. K.Bü.