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FREITAGS: Stimmgewaltig

Freitags gibt es „FREITAGS“ in den PNN. Immer kurz vor dem Wochenende – wenn nämlich in Potsdam Kultur besonders groß geschrieben wird – erhebt die PNN-Kulturredaktion ihre Stimme, um in dieser Kolumne das kulturelle Leben in Potsdam und das Zeitgeschehen aus feuilletonistischer Sicht zu kommentieren.

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Freitags gibt es „FREITAGS“ in den PNN. Immer kurz vor dem Wochenende – wenn nämlich in Potsdam Kultur besonders groß geschrieben wird – erhebt die PNN-Kulturredaktion ihre Stimme, um in dieser Kolumne das kulturelle Leben in Potsdam und das Zeitgeschehen aus feuilletonistischer Sicht zu kommentieren. An Stoff mangelt es eigentlich nie, denn Potsdam ist eine Stadt mit einem pulsierenden kulturellen Leben, großer Historie und vielen gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen.

Diesmal soll es in „FREITAGS“ um jemanden gehen, der genau diese Diskussion bereichert, aber eigentlich von Sonntag zu Sonntag eine Stimme von Potsdam ist: Klaus Büstrin, offiziell verantwortlicher Kulturredakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten – vielmehr aber noch leidenschaftlicher Potsdamer. Er wird heute 65 Jahre alt. Man kennt ihn. Wer mit Klaus Büstrin durch die Stadt läuft, muss damit rechnen, an beinahe jeder Ecke angehalten zu werden. Dabei gibt es nicht etwa nur den üblichen Gruß zur Tageszeit – ohne ein Schwätzchen geht es meistens nicht ab. Dabei erfährt man viel über ihn: Klaus Büstrin kann zuhören, bekommt Respekt und respektiert sein Gegenüber. Seine Stimme klingt dabei angenehm, wohltuend. Diese Stimme kennen auch die Potsdamer, die seit vielen Jahren die Lesungen von Klaus Büstrin besuchen. Auch da erhebt er seine Stimme auf besondere Weise.

Klaus Büstrin geht man in Potsdam nicht aus dem Weg. Keine Kulturveranstaltung, in der nicht auch er im Mittelpunkt steht. Seine Meinung zählt etwas in dieser Stadt, deren Geschichte er genauestens kennt und deren Menschen er versteht. Klaus weiß diese Meinung auch stets vortrefflich auszudrücken. Seine Artikel zeugen von intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema. Seine Rezensionen sind niemals verletzend geschrieben, treffen aber ins Schwarze. Seine Porträts sind einfühlsam. Immer meldet sich jemand, der Lebenserfahrung, unglaubliches Fachwissen und Leidenschaft für diese Stadt miteinander vereint. Klaus ist humorvoll, offen – und man merkt ihm immer sehr schnell an, wenn ihm etwas auf den Magen schlägt. Das muss dann auch raus. Zum Abreagieren dient ihm ein Spaziergang, der Gang in eine Boutique – und ein Glas Wein am Abend.

Klaus Büstrin hat sich trotz aller Belastung stets ein sonniges Gemüt bewahrt. Sein Lachen, das oft aus seinem Redaktionsraum – selbst bei geschlossener Tür – nach außen dringt, kann so ansteckend sein. Bescheidenheit und Großzügigkeit zeichnen Klaus Büstrin aus: Bescheidenheit im Auftreten und Großzügigkeit gegenüber anderen. So kann nur jemand sein, der – auch seines Glaubens wegen – mit sich im Reinen ist. Dafür darf er ruhig beneidet werden.

Seine Tätigkeit als Leiter der Kulturredaktion der PNN hat Klaus Büstrin jetzt beendet. Wer geglaubt hatte, er würde in den Wochen vor seinem Ausscheiden nur noch mit halber Kraft zu Werke gehen, der irrte. Da gab es kein Nachlassen, und es wird auch künftig keines geben. Denn Klaus Büstrin wird den PNN als Autor erhalten bleiben, mit seiner Stimme das kulturelle und kirchliche Leben unserer Stadt weiter bereichern, mir weiterhin ein Freund sein – und das nicht nur „FREITAGS“.

Michael Erbach

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