Kultur: Stimulierende russische Bescherung Im Waschhaus: Erfolg

für Leningrad 44 Bescherung im Waschhaus: Erneut brachten die Rockgenossen 44 Leningrad pünktlich zur Weihnachtszeit eine ordentliche Fuhre Abwechslung mit nach Potsdam. Von Ska bis tiefstimmig-orientalischen Gesängen, begleitet von der Balalaika, packten die Kreml-Treuen alles aus, was zur Freude der Fangemeinde gereichte. Gleich zum Auftakt wurde der Kurs der fünfköpfigen Band signalisiert. Mit heroischem Posieren zu den hymnischen Klängen der Nation des Ostens gab man sich linientreu zu erkennen. Es dauerte nicht lange, bis die kraftvollen Beats ins Blut der tanzeifrigen Besucher drangen und diese anerkennend gegeneinander sprangen.Die Gäste, die auch eine lange Anfahrt nicht gescheut hatten, gaben sich zu den stimulierenden Klängen von Trompete und Akkordeon schweißtreibend sportlich und stürzten sich Hals über Kopf immer wieder von der Bühne. Für Erfrischung sorgte die Band höchst persönlich und schenkte, ganz im Zeichen des Abends, Wodka an alle durstigen Seelen aus. Wer dachte, bei diesem zweistündigen Konzert, Zeit zum Durchatmen zu finden, hätte gleich zuhause bleiben sollen. Im Laufschritt ging es durch den Abend, der für manche selbstverliebten „Tänzer“ den Mittelpunkt darin fand, sich auf emporgestreckten Händen über die Zuschauer tragen zu lassen und somit die wohl verdiente Aufmerksamkeit von den roten Rockern etwas abzulenken. Die Mehrheit fand den Reiz jedoch in der temperamentvollen Show des Schlagzeugers, den unter die Haut gehenden Klängen der Trompete und den voluminösen Stimmen der Gitarristen. Das Akkordeon musste sich hinter den dominanten Instrumenten nicht verstecken. Es brachte einen ganz individuellen östlichen Touch in diesen auf Ska und Punkrock getrimmten Klassiker-Mix ein. Der Rausschmeißer nach etlichen Zugaben zeigte sich lokalpatriotisch im Gewand des Babelsberger Sandmanns. Johannes Jäger

Johannes Jäger