Kultur: Stipendium vergeben
Autor Andreas Maier gewann Ausschreibung
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Autor Andreas Maier gewann Ausschreibung Die Jury zur Vergabe des Literaturstipendiums der Stadt Potsdam hat gestern Andreas Maier einstimmig zu ihrem Favoriten gewählt. Das mit 6000 Euro dotierte Stipendium wird in Kooperation mit der Kulturhauptstadt GmbH vergeben und wurde 2004 zum ersten Mal ausgeschrieben. Der 1967 in Bad Nauheim geborene Maier, unter anderem Träger des Clemens-Brentano-Preises und des Candide-Preises, hat mit seinem im Jahr 2000 erschienen Erstlingswerk „Wäldchestag“ eine moderne Form des Heimatromans gefunden. In liebevoller, sanft ironischer Weise schildert der Autor auch in seinen weiteren Arbeiten wie „Klausen“ aus dem Jahr 2002 regionale Mikrokosmen. Geschult hat Maier diesen Stil an Thomas Bernhard, über den er promovierte. In seinen grotesk-normalen Universen – meist mit einer Kneipe als Haupthandlungsort – reden und streiten sich die Protagonisten unter Zuhilfenahme erheblicher Mengen Alkohols derart in Rage, dass am Ende jeder etwas anderes behauptet und der Leser nur mühsam das epische Gewebe entwirrt. Aber gerade das Verwirrspiel, die immer wieder wechselnden Andeutungen, die fast zum Prinzip erhobene wellenförmige Umdeutung des soeben noch als sicher Erkannten machen offensichtlich nicht nur dem Leser Spaß. Die Jury sei erfreut, dass Maier sofort zugesagt habe, ab November in Potsdam für vier Monate zu residieren und einschlägig zu recherchieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Verein „Stadtspuren“ werde ihm eine Wohnung zur Verfügung stellen. „Man kann gespannt sein, worauf die hiesigen Leser des Projektes mit dem Arbeitstitel ,Amseln“ dann bei der Lektüre stoßen werden.“ Andreas Maier wird sich bei der Literaturnacht des Hans Otto Theaters am 26. November dem Publikum vorstellen. PNN
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