Kultur: „Thanatos“
Bilder von Menno Veldhuis in kraftvollen Farben
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Die Bilder springen einen an wie ein kleines wildes Tier. Man muss drauf reagieren. So malt einer, der offen ist für alle Lebensimpulse, auch für die dunklen, den Zorn, die Ohnmacht, den Tod.
„Thanatos“, der Tod, heißt denn auch die Ausstellung des jungen niederländischen Malers Menno Veldhuis, die im Café „Black Flowers“ in der Geschwister-Scholl-Straße zu sehen ist.
Bilder aus seiner van-Gogh-Serie hängen dort, in denen er sich mit van Goghs Einsamkeit, seiner Armut und der Angst, nicht verstanden zu werden, auseinandersetzt - Themen, die Menno Veldhuis aus eigener Anschauung kennt. "Armer Maler im Ausland", sagt er mit einer Prise Ironie. Auch einige Porträts anderer Maler wie Henri Toulouse-Lautrec, de Koning und Keith Haring sind zu sehen. Immer geht es Menno Veldhuis darum, die dunkle Seite zu zeigen, das Unbewusste.
Und das gelingt ihm. Wie sonst käme beim Betrachten der leichte Schrecken zustande, dieses Gefühl, bis auf den Grund durchschaut worden zu sein? Es sind nicht die Totenschädel, die auf vielen der Bilder dargestellt sind, nicht die Grausamkeit in den Szenen aus dem Zyklus „Soldaten“, die diese Gänsehaut verursachen, sondern es ist die Unerschrockenheit, mit der der 32-jährige Menno Veldhuis Tod, Wut und Kampf ins Leben holt und zu Freunden erklärt.
In seinen Bildern ist nichts Wehmütiges, nichts Klagendes: Hier strotzt das Leben in kraftvollen Farben und draufgängerischen Pinselstrichen. E. Richter
Bis 28. September, 10-21 Uhr, Café „Black Flowers“ Geschwister-Scholl-Straße 97, / Ecke Zeppelinstraße, Finissage 28. September um 20 Uhr.
E. Richter
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