Kultur: Treff von Carrière und Schlöndorff im Filmmuseum
2005 startete das Filmmuseum eine Reihe, in der ein deutscher Künstler einen ausländischen Gast einlädt, dem er sich besonders verbunden fühlt. Im vergangenen Jahr lud der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen den Briten Ken Loach ein.
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2005 startete das Filmmuseum eine Reihe, in der ein deutscher Künstler einen ausländischen Gast einlädt, dem er sich besonders verbunden fühlt. Im vergangenen Jahr lud der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen den Briten Ken Loach ein. In diesem Jahr wurde Volker Schlöndorff gefragt: Er schlug den bedeutenden (Drehbuch-)Autor Jean-Claude Carrière vor.
Carrières Vielseitigkeit und Schaffenskraft sind legendär: Seit Anfang der 60er Jahre hat der Drehbuchautor mit unterschiedlichsten Regietemperamenten auf (fast) allen Kontinenten gearbeitet und Fabeln aus beinahe sämtlichen Epochen der Menschheitsgeschichte erzählt. Er ist ein Mann für alle Genres – unter seinen rund 130 Drehbüchern finden sich hintergründige Charakterstudien, beißende Gesellschaftsporträts und historische Epen ebenso wie Actionfilme oder burleske Komödien. Neben der langjährigen Zusammenarbeit mit Peter Brook, Luis Bunuel und Louis Malle nimmt die Begegnung mit Volker Schlöndorff eine zentrale Rolle in seinem Schaffen ein. Der Regisseur verpflichtete ihn vorzugsweise für die Adaption literarischer Vorlagen, die bis dahin als unverfilmbar galten: Grass'' „Die Blechtrommel“ und Prousts „Eine Liebe von Swann“. Auch für „Die Fälschung“ schrieb Carrière am Drehbuch mit.
Die Doppelretrospektive lädt ein zu überprüfen, wie sehr sich diese beiden eigenwilligen Handschriften ergänzen. Gleichzeitig werden auch andere wichtige Filme aus dem Werk der beiden Künstler präsentiert.
Das Gespräch zwischen Jean-Claude Carrière und Volker Schlöndorff findet am 15. Dezember statt. PNN
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