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Kultur: Über blutrot gefärbten Feldern

Neue Lesereihe in der Nagelkreuzkapelle

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Die österreichische Schriftstellerin und Pazifistin Bertha von Suttner ahnte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts: „Der nächste Krieg wird von einer Furchtbarkeit sein wie noch keiner seiner Vorgänger.“ Den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren musste sie nicht mehr erleben. Sie starb wenige Wochen vor dessen Ausbruch. Ihr Roman „Die Waffen nieder“ wurde eines der wichtigsten Bücher der Anti-Kriegs-Literatur, auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1889. Bertha von Suttners Text steht im Mittelpunkt der ersten Veranstaltungsreihe „Über blutrot gefärbten Feldern“ am Mittwoch, dem 24. September, um 19 Uhr in der Nagelkreuzkapelle in der Breiten Straße mit Literatur vom Vorabend des Ersten Weltkriegs und solcher, die während der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde. Neben den Ausschnitten aus Bertha von Suttners Roman, die Juliane Eyermann lesen wird, kommt die Novelle „Kaisermanöver“ von Ernst von Wolzogen zu Gehör, eine Geschichte über den lächerlichen Hauptmann von Knortz, der sich fast nur in militärischen Formen auskennt – die stramme Haltung, die Schneidigkeit, der Kasernenhofton und der dem jährlichen Großereignis, dem Kaisermanöver, in einer preußischen Provinzstadt entgegenlebt. Den Wolzogen-Text liest Klaus Büstrin. Die Sopranistin Gabriele Näther, begleitet von Inge Lindner am Klavier, wird drei Lieder von Richard Strauss singen, die vor und während des Ersten Weltkriegs entstanden sind. Obwohl die Katastrophe viele Künstler zu einer tiefgreifenden Neuorientierung führte, hielt Strauss an seiner idealisierenden Klangwelt seit 1911 fest. PNN

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