Kultur: Umzug des Filmorchesters verzögert sich
Voraussichtlich kommt der Klangkörper im September nach Babelsberg zurück
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Der Umzug des Deutschen Filmorchesters Babelsberg nach Potsdam verzögert sich bis voraussichtlich September. „Wir hinken zeitlich hinter unseren Plänen her, die Arbeit des Orchesters ist aber nicht beeinträchtigt“, sagte Intendant Klaus- Peter Beyer am gestrigen Montag. Ursprünglich wollte der einzigartige Klangkörper Westeuropas bereits im Mai von Berlin an seinen traditionellen Standort zurückkehren. „Es gab aber immer wieder Überraschungen mit dem denkmalgeschützten Bau und einige Genehmigungen zogen sich hin.“
In dem Babelsberger Studio hatte das Orchester bereits zwischen 1930 und 1990 Aufnahmen eingespielt. Abgeschossen sind laut Beyer schon die Rohbaumaßnahmen, auch die Elektroinstallation sei weitgehend fertig. Besonders kompliziert wird nach Einschätzung des Intendanten der Einbau und die Verkabelung der Orchesterausstattung. „Derzeit gehen wir davon aus, dass wir im September einziehen können.“ Dabei solle es so wenig Reibungsverluste wie möglich geben.
Die Rückkehr des traditionsreichen Orchesters nach Babelsberg ist vor allem durch eine Finanzspritze über 1,5 Millionen Euro von Bund und EU möglich geworden. Das Geld fließt insbesondere in die Installation der Technik für die rund 65 Musiker. Das Orchester wurde 1990 ins „Berliner Exil“ verbannt. Dort ist das 1918 gegründete Orchester im einstigen DDR-Funkhausgelände in der Berliner Nalepastraße untergebracht.
In diesem Jahr steht für den Klangkörper nach Angaben von Beyer unter anderem noch im Oktober die Vertonung eines TV-Zweiteilers über die größte Schiffskatastrophe der Neuzeit, den Untergang der „Wilhelm Gustloff“, an. Bei Open Air-Konzerten oder bei den Elblandfestspielen Wittenberge (Prignitz) sind die Musiker zudem live zu erleben.
dpa
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