zum Hauptinhalt

Kultur: Ungarisches Vollblut im al globe

Brains verzauberten die Gäste

Stand:

Brains verzauberten die Gäste „Potsdam, wir kommen bald wieder. Ihr seid ein tolles Publikum!" Mit diesen Worten im gebrochenen Deutsch verabschiedete sich die ungarische Band Brains am Freitagabend von ihren Potsdamer Konzertgästen. Im gemütlichen Kneipenambiente des al globe in der Charlottenstraße verzauberten die jungen Musiker die zwar nicht gerade zahlreich erschienenen, dafür aber begeistert tanzenden Besucher. Mit echtem ungarischem Temperament heizten die Budapester mit einer Mischung aus Break Beats, Rock und ungarischer Folklore ihre anfänglich verfrorenen Zuschauer so richtig ein. Kaum einen hielt es auf seinem Barhocker. Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Obwohl die Band bereits seit zehn Jahren gemeinsam auftritt, ist diese Tour ihre erste außerhalb des Heimatlandes. Die kleine Europa Tournee führt sie durch Berlin, Potsdam, München, Prag, Amsterdam und London. „Wir genießen es sehr, jetzt ein wenig herumzukommen“, so Sänger Andràs Dobai. „Da wir im täglichen Leben alle ganz normalen Jobs wie Web-Designer oder Restaurant- Manager nachgehen, war es bisher schwierig, eine Auszeit zu nehmen.“ Und so fehlte auch in Potsdam der zweite Gitarrist, der die Tour sogar selbst organisiert hat. Er musste zu Hause bleiben, denn er sei im Moment sehr „busy“, da er als Anwalt gerade an einem schwierigen Fall arbeite. Aber akustisch haben es die Zuschauer wohl kaum wahrnehmen können, denn Gitarrist Norbert Varga sorgt für einen entsprechenden Ausgleich. Und so kramten sie ihr gesamtes Lied-Repertoire raus. In ihren eigenen Songs erkannten die Besucher sehr viele Passagen aus bereits bekannten Stücken wieder. Kein Wunder, denn Brains machen keinen Hehl daraus, dass ihr eigener Stil schon immer durch ihre Lieblingsbands beeinflusst wurde. Vorlagen von Asian Dub Foundation lieferten beispielsweise elektronische Vorlagen und dank der legendären HipHop Band Beastie Boys wurde auch mal so richtig klassisch auf der Bühne gerappt. Doch wer ein „echter“ ungarischer Musiker ist, der vergisst seine Wurzeln nicht. Brains schafften es tatsächlich, in ihr musikalisches Potpourri gekonnt ungarische Folklore einzubauen. „Wir sind sehr tief mit unserer Heimat verbunden. Sogar ungarischen Wein und Großmutters gute Walnussplätzchen mussten ins Reisegepäck", lächelt Drummer Gerbely Jeli. Brains haben die Potsdamer auf jeden Fall für sich gewonnen und werden vielleicht noch in diesem Jahr ein weiteres Konzert geben. Eyleen Müller Mehr Informationen unter www.brains.hu.

Eyleen Müller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })