3000 FESTIVALBESUCHER: „Uns ist eine gute Struktur gelungen“

Herr Sprengel, wie viele Gäste hatte das diesjährige Festival?

Es kamen 3000 Zuschauer und damit 500 mehr als im Vorjahr.

Obwohl Sie ja auch schon 2011 bei fast allen Vorstellungen ausverkauft waren.

Ja, aber in diesem Jahr gab es drei größere Veranstaltungen in der Waschhaus-Arena, sodass wir mehr Platzkapazität hatten.

Wie war insgesamt die Resonanz?

Wir hatten ein sehr positives Feedback, gerade am Samstag, wo es sogar stehende Ovationen für die französische Musikbrigade „Zic Zazou“ gab. Auch die rund 100 Künstler zeigten sich begeistert von der einzigartigen Organisation und auch vom Festivalgelände, wo man von Haus zu Haus zu unseren sechs Veranstaltungsorten in der Schiffbauergasse gehen konnte. Das gibt es anderswo so nicht.

Es gab Vorstellungen, in denen Zuschauer den Raum verließen. Würden Publikumsgespräche, vielleicht auch Einführungen, das etwas abfangen?

Wir hatten früher bei Unidram diese Gespräche. Inzwischen ist das Programm auf fünf Festivaltage so verdichtet, dass kein Raum mehr dafür ist. Wir denken aber, dass Gespräche trotzdem stattfinden – zwischen den Zuschauern.

Sie haben Ihre Auswahl aus rund 300 Video-Einsendungen getroffen. Waren Sie selbst am Ende zufrieden mit dem, was Sie dann live zu sehen bekamen?

Man geht natürlich ein gewisses Risiko ein, wenn man nicht alles vorher sehen kann. Gerade bei dem Stück „Schuld und Sühne“ waren wir vorsichtig-skeptisch und wurden dann sehr überzeugt. Es ist uns eine gute Struktur gelungen: mit der Musikperformance von „Zic Zazou“ und der Schweizer „kraut_produktion“, die dem Festival die Basis gegeben haben und auch den kleineren experimentelleren Produktionen mit ganz jungen Künstlern.

Das Gespräch führte Heidi Jäger.