Kultur: Unterm Schäfchenhimmel
Wandelkonzert bei Charlotte und Gerhard Joop
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Zu den „Tagen der offenen Gärten“ gehören nicht nur eine reibungslose Organisation und reges Publikumsinteresse, sondern auch die Bereitschaft von Menschen, ihre privaten Paradiese für die Allgemeinheit zu öffnen. Ihnen zu danken, war der Organisatorin der „Offenen Gärten“ sowie der Reihen „Im Garten vorgelesen“ und „Gartenschönheit in Vasen“ – der Urania Potsdam – ein Herzensbedürfnis, denn allein die Besucherzahlen in den 41 geöffneten Gärten erreichten 2006 teils schwindelerregende Größenordnungen. Initiatorin Renate Bormann zählte 2800 Besucher, die am letzten Mai-Wochenende durch die privaten Gärten pilgerten. Auch ihre Berliner Partner von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, konnten sehr zufrieden sein.
Klar, dass man da etwas zurückgeben möchte, stilgerecht natürlich. Der Garten von Charlotte und Gerhard Joop mit seiner klaren Gliederung, worin eigentlich gar nichts fehlt, gab das Ambiente, „in vino“ wieder die passende Gastronomie, bewährte Künstler (meist unentgeltlich) den kulturellen Rahmen eines Wandelkonzertes mit eingefügten Lesungen: So konzertierten Christiane Hoch, Flöte, Karin Liersch, Violoncello, und Brigitte Breitkreuz, Gitarre, in der Gartenlaube und auf der Hausterrasse mit Werken von Quantz oder Schumann, „Folies de danse Potsdam“ tanzte auf dem Steg am Teich, später im Hof, galante Tänze im barocken Kostüm, Klaus Büstrin las mit spielerischer Leichtigkeit Texte des älteren Dumas und des vor wenigen Jahren verstorbenen Stefan Heym, indes der Vokalkreis unter der Leitung von Matthias Jacob den Abend mit einem schönen Liedprogramm zur Seeseite hin eröffnete.
Ein Benefiz-Wandelkonzert des Dankens in Ruhe und Frieden, welches gar den spät balzenden Fröschen jeden Atem verschlug, doch einer quakte sehr, er hatte wohl kein Weib erwischt. Gastgeber waren unterm Schäfchenhimmel da, Organisatoren, Künstler, viele Gäste. Ein gemeinsames Singen schloß dann dieses große Dankeschön mit „Dona nobis pacem“ ab. Gerold Paul
Gerold Paul
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