Kultur: „unterwegs“
Das HOT bietet morgen die lange Nacht der Literatur
Stand:
Das HOT bietet morgen die lange Nacht der Literatur Das Hans Otto Theater hat auch in diesem Jahr zu seiner Literaturnacht eine geballte Ladung an Prosa eingeladen, die ganz frisch auf dem Buchmarkt erschienen ist. Selten bekommt man Gelegenheit, an nur einem langen Abend so viele Autoren zu hören und kennenzulernen. „Er steht unter dem Motto ,unterwegs“, das wir bis zum Einzug in den Theaterneubau zum Leitmotiv des Hans Otto Theaters gewählt haben. Wir haben dazu passende Autoren und Romane ausgesucht und sind auf viel Berührendes, Brisantes und Humorvolles gestoßen“, so die Chefdramaturgin Anne-Sylvie König. Am morgigen Sonnabend können die Besucher von 18 Uhr bis Mitternacht von Reithalle A zu Reithalle B (T-Werk, Bühnen 1 und 2) ziehen, also „unterwegs“ sein, um literarische Perlen zu entdecken. Jenny Erpenbeck ist „unterwegs“ mit einem Mädchen, das die Wahrheit liebt, aber miterleben muss, wie sich die Atmosphäre in ihrer Stadt auf Grundlage eines diktatorischen Regimes verändert („Wörterbuch“). Marie-Luise Scherer begleitet einen russischen Akkordeonspieler, der in Berlin „unterwegs“ ist („Akkordeonspieler“). Antje Wagners Protagonist Patrick ist „unterwegs“ auf der Suche nach einer verlorenen Liebe („Hinter dem Schlaf“). Galina Breitkreuz war in Afghanistan „unterwegs“ und spürte dem Leben von acht Frauen nach, deren Angst und deren Mut zeigen, was es bedeutet, sich in einem der ärmsten und unsichersten Länder der Welt auf den Weg in die Zukunft zu machen („Erst kommt die Angst“). Moritz Rinke ist „unterwegs“ an verschiedenen Orten, um Antworten auf die Frage zu finden, worum es in der heutigen Welt eigentlich geht („Das große Stolpern“). Elke Schmitter hat eine selbstironische Suche zu sich selbst mit ihren Gedichten unternommen („Kein Spaniel“) und ist mit ihrer frisch verliebten „Heldin“ Selma Craiss „unterwegs“ bis zur Erkenntnis, dass alles auf einem Wahrnehmungsfehler beruhte („Leichte Verfehlungen“). Christine Anlauff begleitet ein Hochzeitsfest, und war „unterwegs“ von sieben Uhr des Hochzeitsmorgens, über die unvermeidliche Eskalation bei der „Trauung“ bis zum Ende des Festes („Wie man den Kopf über Wasser hält“). Ulrich Woelk ist „unterwegs“ zurück in die Kindheit und Jugend, die im leeren Elternhaus noch einmal lebendig werden und doch unwiederbringlich vergangen sind („Die Einsamkeit des Astronomen“). Barbara Bongartz und Alban Nikolai Herbst waren „unterwegs“ in Sankt Petersburg und Buenos Aires und folgten den fotografischen Spuren von Susanne Schleyer, die in den großen Metropolen der Welt mit ihrer Kamera Momentaufnahmen festhielt. Inspiriert von den Fotografien sind Erzählungen entstanden („unterwegs“). Lars Gustaffson, einer der international bekanntesten Autoren Skandinaviens, versucht die Zerbrechlichkeit der Welt aufzuspüren („Ein Frühlingsabend in Berlin 1973“). Auch Schauspieler des HOT sind „unterwegs“, um mit szenischen Lesungen den Abend aufzulockern. Und das Schreibwerk Potsdam schickt Jude Massango, Jörg Hafemeister und Matthias Hassenpflug auf den Weg, ihr Prisma auf Potsdam mit „Neuen Heimatgeschichten“ zu richten.PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: