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Kultur: Verzaubernd

Erste venezianische Nacht in der Friedenskirche

Stand:

Eine venezianische Nacht wird, Herr Wolfgang Hasleder, an diesem Freitag in der Friedenskirche Sanssouci veranstaltet. Sie sind Initiator und als Violinist Mitwirkender dieses Konzertereignisses. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Betritt man die im italienischen Stil erbaute Friedenskirche wird man immer wieder von dem monumentalen Apsismosaik in den Bann gezogen. Es ist ein byzantinisches Mosaik aus dem 13. Jahrhundert. König Friedrich Wilhelm IV. hatte es aus der zum Abbruch frei gegebenen Kirche San Capriano auf Murano, der berühmten Glasbläserinsel in der venezianischen Lagune, nach Potsdam in „seine“ Kirche geholt. Die Architektur der Kirche, des Atriums sowie des Kreuzgangs, aber auch die umliegende Parklandschaft mit See und Lauben entfalten eine verzaubernde Wirkung. Sie hat mich dazu verführt, in und an der Friedenskirche eine venezianische Nacht zu veranstalten.

Musik spielt natürlich die Hauptrolle in dieser Veranstaltung. Dafür haben Sie die „Kleine Cammer-Music“, in der ausgewiesene Kenner der historischen Aufführungspraxis mitwirken, sowie Mitglieder des Rundfunkchores Berlin gebeten, dabeizusein. Matthias Jacob wird die Woehl-Orgel spielen. Es sind also Künstler, die ein erlesenes musikalisches Niveau garantieren.

Ja, so wie in Venedig im 17. Jahrhundert. Die Stadt war damals europaweit ein kultureller Anziehungspunkt, der sehr viele Touristen anzog. Es wurde zum Synonym für gediegene Qualität künstlerischer Arbeit und bestimmte damit zu einem wesentlichen Teil die abendländische Musikgeschichte. Die Entwicklung der mehrchörigen Kirchenmusik, erste Orchestermusiken, das erste öffentliche Opernhaus, exzellenter Notendruck sind nur Stichworte.

Drei Konzertteile mit Vocal- und Instrumentalmusik sollen die Facetten des musikalischen Schaffens vom Ende des 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts beleuchten.

Zunächst werden im „Concerto da chiesa“ Sonaten von Giovanni Legrenzi, Antonio Caldara, Antonio Vivaldi zu hören sein, dann im „Scherzi Musicali“ Madrigale und Canzonetten von Claudio Monteverdi. Zum Abschluss wird es beim Schein der Kerzen ein „Komplet“ geben, bei der die Kirchenmusik zu ihrem Recht kommt. Dazwischen ist venezianische Literatur aus dem 17. Jahrhundert angesagt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Antipasti und andere italienische Leckereien werden in den Pausen angeboten. Also zu erwarten ist ein Abend, der viele Sinne bedienen möchte.Gespräch: Klaus Büstrin

In und an der Friedenskirche am 8. September ab 19.30 Uhr. Eintritt 12 Euro, Ermäßigung 8 Euro außer Essen und Getränke.

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