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Die Villa Ingenheim. Gartenseite des Haupthauses.

©  be.bra-Verlag

Kultur: Von der Ziegelei zur Prachtvilla

Dieses Haus ist ein Hingucker im klassischen Sinne. Etwas versteckt hinter Mauern an der Zeppelinstraße.

Stand:

Dieses Haus ist ein Hingucker im klassischen Sinne. Etwas versteckt hinter Mauern an der Zeppelinstraße. Doch wer die repräsentative Villa Ingenheim zum ersten Mal sieht, wird nicht einfach so vorbeigehen können. Ein geschichtsträchtiges Haus, über das mancher mehr wissen möchte.

Der Band „Die Villa Ingenheim in Potsdam. Vom Hohenzollernpalais zum Militärgeschichtlichen Forschungsamt“, der am gestrigen Dienstag im Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) auf dem Gelände der Villa vorgestellt wurde, erzählt dem Interessierten nun die wechselvolle Geschichte dieses Haus auf wissenschaftliche, aber trotzdem sehr angenehme und lesbare Art. Ergänzt ist dieser im Berliner be.bra-Verlag erschienene Band um zahlreiche Bilder. Sechs Kapitel umfasst „Die Villa Ingenheim in Potsdam“, davon allein fünf, die sich mit der Geschichte des Hause als Militärgeschichtliches Institut zu DDR-Zeiten bis in die Gegenwart beschäftigen.

Hans-Joachim Kuke erzählt in seinem Beitrag „Mars und die Musen. Potsdam und die Villa Ingenheim“ die Entstehung der prachtvollen Villa aus einer Ziegelei nebst Wirtschaftsgebäuden, in der etwa 400 Jahre lang Ziegel für die „märkische Baugeschichte gebacken, geformt und aufgebaut“ wurden, als eine Geschichte auch persönlicher Schicksale. Hier werden nicht Jahreszahlen aneinandergereiht, sondern von den Menschen berichtet, die das Haus geprägt haben, das durch Umbauarbeiten 1906/07 sein „im Wesentlichen heute noch erhaltenes Aussehen“ erhielt. Hier wird Historisches als spannende Geschichte erzählt.

Auch die Beiträge, die die Geschichte der Villa Ingenheim als Militärgeschichtliches Institut der DDR beschreiben, der Vereinigung mit dem MGFA nach der Wende, dem kurze Abstecher nach Freiburg, wo das MGFA bis vor seinem Umzug nach Potsdam im Jahr 1994 seinen Standort hatte, sind mehr als nur in Worte gekleidete Chronologien.

So ist das Buch „Die Villa Ingenheim in Potsdam. Vom Hohenzollernpalais zum Militärgeschichtlichen Forschungsamt“ mehr geworden als nur die Beschreibung einer prachtvollen Villa in der Zeppelinstraße. Hier wird auch Gesellschaft beschrieben. Dirk Becker

Jörg Düppler, Hans Ehlert, Arnim Lang (Hg.): Die Villa Ingenheim in Potsdam. Vom Hohenzollernpalais zum Militärgeschichtlichen Forschungsamt, be.bra-Verlag, Berlin 2009, 160 Seiten, ca. 80 farb. Abb., 24.95 Euro

Dirk Becker

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