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Kultur: Vortrag über das Regattahaus

Als das Potsdamer Regattahaus Ende Juni 1925 am Ufer des Templiner Sees fertig gestellt wurde, war sich die damalige Fachwelt weit über die Grenzen der Stadt hinaus einig, dass dieser „Feenpalast“ mit zum Besten zählte, was die moderne Architektur in dieser Region bis dahin hervorgebracht hatte. Noch im gleichen Jahr wurde der Bau in der nationalen Ausstellung „Typen Neuer Baukunst“ in Mannheim neben Werken von Ludwig Mies van der Rohe, Erich Mendelsohn, Peter Behrens und anderen präsentiert, was einer besonderen Auszeichnung für dessen Architekten Reinhold Mohr gleichkam.

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Als das Potsdamer Regattahaus Ende Juni 1925 am Ufer des Templiner Sees fertig gestellt wurde, war sich die damalige Fachwelt weit über die Grenzen der Stadt hinaus einig, dass dieser „Feenpalast“ mit zum Besten zählte, was die moderne Architektur in dieser Region bis dahin hervorgebracht hatte. Noch im gleichen Jahr wurde der Bau in der nationalen Ausstellung „Typen Neuer Baukunst“ in Mannheim neben Werken von Ludwig Mies van der Rohe, Erich Mendelsohn, Peter Behrens und anderen präsentiert, was einer besonderen Auszeichnung für dessen Architekten Reinhold Mohr gleichkam.

Heute bietet das Regattahaus nur noch einen traurigen Anblick als eine verbarrikadierte Höhle mit mausgrauem Tarnanstrich. Dem gegenüber am Ufer stehenden und ebenfalls von Mohr entworfenen Musikpavillon von 1932 geht es sogar noch schlechter. Aber warum ist das so? Gibt es für die klassische Moderne in dieser Stadt keine Zukunft, weil man sie undifferenziert mit dem DDR-Plattenbau gleichsetzt oder weil sich friderizianisches Rokoko ohnehin besser vermarkten lässt? Oder fehlt es einfach nur an der nötigen Aufklärung? Als Abschluss der aktuellen Mohr-Ausstellung „Mein sehnlichster Wunsch war, Potsdam farbig zu gestalten ...“ will am Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr im Alten Rathaus, Am Alten Markt, Thomas Sander vom Potsdamer ArchitraV-Verein in seinem Vortrag über das Regattahaus auf diese Fragen eingehen. Behandelt werden sollen daneben Fragen der Architektur-, Entwurfs- und Baugeschichte, aber auch des gegenwärtigen Erhalts dieses für die Potsdamer Moderne wichtigen Denkmals. Die Ausstellung wird an diesem Abend aus organisatorischen Gründen vorzeitig geschlossen werden. kip

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