Kultur: Was in Fontanes Schreibtisch blieb
In Fontanes Schreibtisch blieben bei seinem Tod zahlreiche Projektskizzen und unabgeschlossene Texte zurück. Nicht alle wurden bisher veröffentlicht, und kein einziger kann sich an Bekanntheit mit den von Fontane selbst publizierten messen.
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In Fontanes Schreibtisch blieben bei seinem Tod zahlreiche Projektskizzen und unabgeschlossene Texte zurück. Nicht alle wurden bisher veröffentlicht, und kein einziger kann sich an Bekanntheit mit den von Fontane selbst publizierten messen. Doch wäre es ein Irrtum, anzunehmen, dass sich in diesem Arsenal mit Materialien für Romane und Erzählungen, das Fontane, einer der herausragenden Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland, bereits zu Beginn seiner Karriere anlegte, die weniger interessanten Texte zurückgeblieben sind. Vielmehr enthalten einige der Fragmente Handlungsverläufe und Figurenkonzeptionen von einer Radikalität, wie sie in den veröffentlichten Erzähltexten nicht begegnen. Unter dem Titel „Arsenal der Möglichkeiten“ gibt Christine Hehle am Donnerstag, dem 22. Mai, um 19 Uhr im Theodor-Fontane-Archiv in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, Einblicke in Fontanes ungeschriebene Erzählwelten. Dabei wird sie Texte präsentieren, die aufgrund ihrer Offenheit die künftigen Leserinnen und Leser stärker fordern, am Erzählprozess mitzuwirken, als die vollendeten Werke.
Christine Hehle war von 1995 bis 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Theodor-Fontane-Archivs, wo sie die Abteilung „Das erzählerische Werk“ der Großen Brandenburger Fontane-Ausgabe betreute. Um Anmeldung für den Vortrag wird gebeten unter Tel.: (0331) 201 396. PNN
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