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Jugendtheater spielt „Nachtasyl“ im T-Werk: Was steckt hinter dem Scheitern?

Was fasziniert, ist die Verrücktheit. Die Verrücktheit von fünfzehn Personen, die auf engem Raum zusammen leben und von einer besseren Zukunft träumen.

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Was fasziniert, ist die Verrücktheit. Die Verrücktheit von fünfzehn Personen, die auf engem Raum zusammen leben und von einer besseren Zukunft träumen. Von einer freien Zukunft ohne Angst. Aber geht das überhaupt? Und was genau ist eigentlich Freiheit? Basierend auf Maxim Gorkis „Nachtasyl“ versucht die Jugendschauspieltruppe „exit“ vom Offenen Kunstverein Potsdam sich dieser Frage zu nähern. Ihre Antworten bringt sie am kommenden Samstag im T-Werk in der Schiffbauergasse auf die Bühne.

Seit acht Jahren inszeniert die Schauspieltruppe, die aus Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren besteht, jedes Jahr ein anderes Stück. Bei der Umsetzung von „Nachtasyl“ gehe es den Jugendlichen vor allem um die Frage, warum manche Menschen daran scheitern, ihre Träume zu realisieren, während andere scheinbar mühelos durch ihr Leben gleiten, sagt Nora Raetsch, die das Projekt künstlerisch begleitet hat. Wie bei Gorki auch, gibt es in der Inszenierung keinen durchgängigen Handlungsstrang, sondern vielmehr Szenen über die einzelnen Menschen – und ihr Scheitern. Denn sie scheitern am Ende alle, wie Raetsch verrät. Die Darsteller zeichnen dabei verschiedene Figurentypen unserer heutigen Gesellschaft, die gemeinsam in einem kistenähnlichen Raum wohnen und hinterfragen die verschiedenen Lebenskonzepte. Vor allem die Frage nach der Sicherheit spielt eine Rolle. Nicht nur die private, sondern auch die staatliche, die auch vor der Überwachung von Individuen nicht zurückschreckt. So nachdenklich das Ganze klingt, so humorvoll nähern sich die jungen Darsteller der Thematik. „Alles ist sehr abstrakt dargestellt und bekommt so auch eine lustige Note“, so Raetsch. Außerdem würden viele Szenen choreographisch erschlossen, mit Musik unterlegt sowie tänzerisch dargestellt. Verrücktheit ist dabei allgegenwärtig. sku

„Nachtasyl“ im T-Werk, Schiffbauergasse 4 e, am Samstag um 20 Uhr und am Sonntag um 16 Uhr. Tickets kosten sieben, ermäßigt fünf Euro.

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