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Kultur: „Wenn es stimmt, dann stimmt“s“

Marie Gruber spielt in „AlleAlle“ die Ina, eine aus der Haft Entlassene, die sich in einen Trinker verliebt

Stand:

Wie ging es Ihnen, als Sie den Film das erste Mal während der Berlinale auf großer Leinwand sahen?

Ich war sehr aufgeregt und das Herz schlug mir bis zum Hals. Ich saß mit der Produzentin Annekatrin Hendel Hand in Hand im Zuschauersaal. Ja und du sitzt davor und weißt, du kannst jetzt nichts mehr ändern. Das Ding ist fertig. Man kann nur noch gespannt sein auf den Schnitt, auf den man ja keinen Einfluss hat. Die Geschichte ist nun so, wie sie ist. Und „AlleAlle“ ist schön, gerade weil sie so ist, wie sie ist.

Sie sind bekannt aus zahlreichen Theaterrollen und Filmen, spielten u.a. in „Das Leben der Anderen“ sowie in „Go Trabi Go“. Wie kam es, dass der Regisseur Sie für die Rolle der Ina auswählte?

Das kam über die Produzentin, die ich vom theater 89 in Berlin kenne, wo sie früher Kostümbildnerin war. Dort habe ich vor Jahren bereits in dem Theaterstück „Burnout“ von Oliver Bukowski – der Vorlage für den Film – die Ina gespielt. Und auch Eberhard Kirchberg spielte damals schon den behinderten Hagen. Er strahlt so ein Frieden und Gleichmaß aus. Ich würde gern so einen Menschen haben. Aber nur wenige würden wohl im richtigen Leben einfach so mit einem Behinderten zusammen leben, wenn er nicht zur Familie gehört. Dieser Film ist ein schönes Märchen. Und eine tolle Liebesgeschichte zwischen drei Menschen.

Was unterscheidet den Film, für den der Regisseur auch das Drehbuch schrieb, vom Theaterstück?

Der Film kann andere Lebensebenen zeigen als das Theater. Er setzt noch eine ganz andere Fantasie in Gang. Auch was die Figur der Ina betrifft. Erst dachte ich, „AlleAlle“ ist ein richtiger Frauenfilm. Aber jetzt glaube ich, dass ihn auch Männer mögen.

Sie verlieben sich in dem Film in einen Trinker.

Ja, aber dieser Trinker ist ein zauberhafter Typ. Eben kein Arschloch. Und Milan Peschel gibt ihn ganz natürlich. Es war schön, mit diesem jüngeren Kollegen spielen zu dürfen. So eine Rolle kriegst du nicht oft. Meist werden jüngere Schauspielerinnen in so einer Geschichte besetzt. Obwohl das Alter in der Liebe nicht unbedingt relevant ist. Denn wenn es stimmt, dann stimmt“s.

Das Gespräch führte Heidi Jäger.

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