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Kultur: Werkverzeichnis Rosenfelds soeben erschienen

Gut 50 Jahre lang komponierte der Rehbrücker Gerhard Rosenfeld. Abrupt musste er am 5.

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Gut 50 Jahre lang komponierte der Rehbrücker Gerhard Rosenfeld. Abrupt musste er am 5. März 2003 sein schöpferisches Wirken ad acta legen. Über der Arbeit des 3. Violinkonzerts, das Fragment bleiben musste, starb er. Hinterlassen hat er ein umfangreiches Werk. Dies ist nunmehr nachzulesen, und zwar im Werkverzeichnis Gerhard Rosenfelds, das dieser Tage im Aachener Shaker Verlag erschienen ist. Die Kleinmachnower Musikwissenschaftlerin Vera Grützner, die seit vielen Jahren eine intime Kennerin des kostbaren Werkes des Komponisten ist, hat sich nach dem Tode Rosenfelds an die Arbeit gemacht, um mit großer Sachkenntnis und Präzision die einzelnen Kompositionen aufzulisten. Für Interessenten und Interpreten – Solisten wie Dirigenten – ist das Verzeichnis eine große Hilfe, um aus dem Werk wählen zu können und es zur Aufführung zu bringen, zumal Vera Grützner alle ihr verfügbaren näheren Angaben bereit hält: Besetzung, Uraufführungdatum- und ort, Erst-Interpreten, Verlage. Der kompositorische Nachlass Rosenfelds befindet sich in der Staatsbibliothek Berlin. Beim Durchblättern der Broschüre ist man überrascht, wie facettenreich des Komponisten Schaffen, der 72 Jahre alt wurde, war. Im Mittelpunkt stehen die sechs Bühnenwerke. Die Oper „Friedrich und Montezuma“, 1983 und 1989 entstanden, harrt noch immer der Uraufführung. Das Hans Otto Theater bzw. die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci sollten den Mut aufbringen, sich beispielsweise der Kammeroper „Das Spiel von Liebe und Zufall“ zuzuwenden. Das heitere Verwechslungsspiel des französischen Barockdichters Marivaux“ ist für eine Aufführung im Schlosstheater des Neuen Palais bestens geeignet. Die Uraufführung im Jahre 1980 in Sanssoucis Theater bewies dies in eindrücklicher Weise. Rosenfelds besondere Liebe galt der Vokalmusik in den verschiedensten Besetzungen. Aber natürlich sind die Orchesterwerke und die Solokonzerte ebenfalls von Bedeutung, so das 1. Violinkonzert, das Gustav Schmahl erstmals 1963 gemeinsam mit den Dresdner Philharmonikern aufführte. Rosenfelds großes Herz hing an die Kammermusik, die ihm die Möglichkeit bot, mit vielfältigen Farben aufwarten zu können. Film-, Bühnen- und Hörspielmusiken gehören ebenfalls zu seinem Oeuvre. Viele seiner Kompositionen erklangen erstmals in Potsdam. Sänger, Musiker, Orchester und private Freunde in der Landeshauptstadt und Umgebung sehen es als Verpflichtung an, die Noten Rosenfelds zum Leben zu erwecken. Gerhard Rosenfeld, Werkverzeichnis, herausgegeben von Vera Grützner, Shaker Verlag, 24, 80 Euro.

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