Kultur: Wie die Karotte vor der Nase
Praktika, Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse werden von jungen Menschen gesammelt, um den Lebenslauf zu füllen und sich selbst auf dem Markt mit besseren Erfolgsaussichten positionieren zu können. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und die Forderung nach Flexibilität hat neue Berufsfelder wie Controlling und Evaluation hervorgebracht, die ständig kontrollieren, analysieren und optimieren.
Stand:
Praktika, Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse werden von jungen Menschen gesammelt, um den Lebenslauf zu füllen und sich selbst auf dem Markt mit besseren Erfolgsaussichten positionieren zu können. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und die Forderung nach Flexibilität hat neue Berufsfelder wie Controlling und Evaluation hervorgebracht, die ständig kontrollieren, analysieren und optimieren. Eine Feedback-Gesellschaft ist entstanden, eine Gesellschaft, die die Marktgesetze so sehr internalisiert hat, dass sich ihre Individuen der Selbstoptimierung und Selbstausbeutung kritiklos hingeben. Doch wo hört Selbstausbeutung auf und wo fängt Ausbeutung an? Was müssen junge Menschen heute alles können, um bestmögliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben?
Für die Premiere der Theaterperformance „here is the carrot!“ am Donnerstag um 19.30 Uhr verwandelt sich die Reithalle in der Schiffbauergasse in ein begehbares Spielfeld mit eigenen Regeln. Während der Vorstellung bahnt sich das Publikum seinen Weg durch das Spielfeld und wird so zu einem aktiven Mitspieler. In der neuen Produktion des Theaterjugendclubs des Hans Otto Theaters beleuchten die drei Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen und Hildesheim Anne Mahlow, Paul Röwert und Ola Stankiewicz gemeinsam mit den jungen Spielern und dem Publikum die Arbeitsstrukturen unserer Leistungsgesellschaft und wie sich junge Menschen dazu verhalten. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: