Kultur: Wie lebt man als einer der Täter von Potzlow?
HFF-Filme schafften es zu renommierten Filmfestivals nach Hof und Leipzig
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Der Dokumentarfilm „Nach Wriezen“ des HFF-Regie-Studenten Daniel Abma begleitet die drei straffällig gewordenen Jugendlichen Imo (22), Jano (17) und Marcel (25) am Tag ihrer Entlassung aus der brandenburgischen Justizvollzugsanstalt Wriezen und über die folgenden drei Jahre. Wie lebt man als einer der Täter von Potzlow? Kann man Drogenmilieu, Gewalt und Mord hinter sich lassen? Kann der Schritt zurück in ein geregeltes Leben, in Arbeit und Familienplanung gelingen? Entstanden ist eine intensive Langzeitbeobachtung über den schwierigen Weg dreier junger Menschen, über Erfolge und Rückschläge. Ein Film, der sich jeglicher Wertung enthält, auf einfache Antworten verzichtet und daher einen umso nachhaltigeren Eindruck hinterlässt. 17 Studierende der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) waren aktiv an diesen Film beteiligt, der es in den deutschen Wettbewerb des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar– und Animationsfilm geschafft hat, das am Montag, dem 29. Oktober, eröffnet wird.
Bei den am heutigen Dienstag beginnenden Hofer Filmtagen sind ebenfalls Studierende der HFF mit ihren Filmen dabei. Das renommierte Festival zeigt als Deutschlandpremiere „Am Himmel der Tag“ in der Regie von Pola Beck. Die Geschichte der 25-jährigen Lara, die ihrem Leben nur wenig Sinn abgewinnen kann – bis sie in einer durchzechten Partynacht ungewollt schwanger wird, wurde gerade als bester deutschsprachiger Film mit dem „Goldenen Auge“ des Zurich Film Festivals ausgezeichnet. Die erste deutsche Stephen-King-Verfilmung „You Missed Sonja“ (Regie: Félix Koch) feiert dort Uraufführung. Sie basiert auf Kings Kurzgeschichte „Rest Stop“ und erzählt die Geschichte des Schriftstellers Rick Hardin, der nachts an einer Tankstelle Zeuge einer Gewalttat wird und sich entschließt, zu helfen. Er wird sich bald wünschen, nie dort Halt gemacht zu haben. PNN
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