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Kultur: Wie schwarz ist die Zukunft?

Enzensberger liest aus seinem „Diderot“

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Was hat die Gegenwart, was hat das 20. Jahrhundert einem Philosophen aus dem 18. Jahrhundert zu sagen? Darum geht es letztendlich in Hans Magnus Enzensbergers kleinem Buch „Diderot und das dunkle Ei“. Es ist ein Dialog auf 20 Seiten, aus dem der Autor selbst sowie der Schauspieler Udo Samel am Samstag, dem 23. August, bei einem „Lunch mit Diderot“ im Palais Lichtenau auf dem „lit.Potsdam“-Festival lesen.

Udo Samel, der 1953 in Trier geboren wurde, studierte zunächst ein Jahr Slawistik und Philosophie in Frankfurt/Main. 1974 wechselte er dann an die dortige Schauspielschule. Anschließend war er von 1978 bis 1992 sogar festes Ensemblemitglied an der Berliner Schaubühne. Seit 2004 ist er nun am Wiener Burgtheater zu sehen. Für seine Theaterarbeit bekam er mehrere Auszeichnungen, unter anderem wurde er 1991 vom Magazin „Theater heute“ zum besten Schauspieler des Jahres gewählt.

Vielen Zuschauern ist er aber wohl vor allem durch seine zahlreiche Fernsehauftritte bekannt. Für seine Darstellung des Franz Schubert in „Mit heißen Tränen“ erhielt er den Adolf-Grimme-Preis in Gold im Jahr 1987, für die Rolle des jüdischen Kaufmanns Max Salomon in dem Sechsteiler „Durchreise – Die Geschichte einer Firma“ wurde er u. a. mit dem Bayerischen Fernsehpreis im Jahr 1994 geehrt.

„Diderot und das dunkle Ei“ ist in der Dialogform geschrieben: Ein Besucher aus dem 20. Jahrhundert besucht den Philosophen Denis Diderot (1713–1784), dem er zunächst aber nur lästig ist. Dann jedoch entdeckt der Philosoph das Aufnahmegerät samt Mikrofon - eben jenes dunkle Ei, das Besucher bei sich hat. Aus der technischen Neugier des Denkers und den Fragen des Gastes entwickelt sich dann schnell ein origineller und zuweilen amüsanter Dialog: um das alltägliche Leben im Paris der vorrevolutionären Zeit, um die Unvermeidlichkeit des Fortschritts, um die Notwendigkeit des Luxus. Ariane Lemme

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