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Kultur: Wie Wäsche in der Trommel

Theaterjugendclub-Mitglieder schrieben Stück

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Mit „Größe Null“ stellt der Theaterjugendclub - nach „Cyrano“ bereits die zweite Neuproduktion innerhalb weniger Wochen vor. Im Gegensatz zu „Cyrano“, wo ein fertiges Stück mit festgelegten Rollen als Vorlage diente, handelt es sich bei „Größe Null“ um eine von den Spielerinnen selbst entwickelte Uraufführung.

Dabei geht es um weibliche Rollenbilder und Lebensentwürfe: Sieben junge Frauen, theaterbegeisterte Schülerinnen aus Potsdam und der Umgebung, haben unter Anleitung der Theaterpädagoginnen Manuela Gerlach und Kerstin Gnielka eigene Erlebnisse und Erfahrungen zu diesem Theaterprojekt mit dem Titel „Größe Null“ verarbeitet. Den optischen Rahmen, auf den auch inhaltlich Bezug genommen wird, bildet das von dem Bühnenbildner Matthias Schaller neu eingerichtete Hallenbad-Ambiente der Reithalle A (Schiffbauergasse).

Jede Spielerin schuf – inspiriert von einem Pool unterschiedlichster Frauenbiografien – eine eigene Figur, eine sogenannte „Patchwork-Identität“. Auffällig war, dass bei fast allen untersuchten Biografien der jeweiligen Körperlichkeit eine beherrschende Bedeutung zugewiesen wurde. Nicht selten ging es dabei auch um das Gefühl, „unattraktiv“ zu sein, bis hin Anomalien des Essverhaltens. Der Titel des Projekts, „Größe Null“, bezieht sich in diesem Sinne auch auf die kleinst mögliche Kleidergröße. „Größe Null“ ist das Synonym für einen scheinbar erstrebenswerten Zustand.

Die Ausgangssituation: Sieben junge Frauen ziehen ihre Bahnen. In einem Waschsalon treffen sie aufeinander. Sie warten. Sie warten auf ihre Wäsche. Derweil taxieren sie sich gegenseitig, kommen ins Gespräch, streiten miteinander. Ihre Lebenseinstellungen und -entwürfe wirbeln durcheinander – wie die Wäsche in den Wäschetrommeln.

Die sieben jungen Spielerinnen und in diesem Falle zugleich Autorinnen des Theaterjugendclubs sind Marie-Luise Flohr, Ann-Kathrin Mahlow, Christina Petschke, Éve Seidel, Hanna Siwkowski, Solveig Wittfoth und Jördis Wölk. kip

Premiere, 27. Oktober,19.30 Uhr, Reithalle A, Schiffbauergasse

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