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Kultur: Wilde Iren

Positive Stimmung beim Konzert der Kelly Family im Lindenpark

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Positive Stimmung beim Konzert der Kelly Family im Lindenpark Die Straßen-Musikanten-Zeit ist vorbei. Längst haben sich die sechs Familienmitglieder der Kelly Family mit kraftvollen Rocknummern und einfühlsamen Balladen zu den großen Bühnenstars in Europa, und selbst über dessen Grenzen hinaus, hochgespielt. Am Samstag traten sie im Potsdamer Lindenpark auf und zeigten den Hunderten von angereisten Fans, dass sie mehr können als nur traditionelle, irische Folk-Musik. Bereits Stunden zuvor hatten sich überwiegend weibliche Kelly-Anhänger in den ersten Reihen eingefunden, bestückt mit selbst gesbastelten oder gekauften Kuscheltieren um ja einen guten Blick auf Paddy und Angelo werfen zu können. Sie ließen auch nicht lange auf sich warten, mit halbstündiger Verspätung stürmte Jimmy Kelly samt Band auf die Bühne und sang inbrünstig „What“s the matter you people“. Da flogen auch schon die ersten Fetzen, allerdings in Form von glänzendem Konfetti. Und Schwester Maite Kelly löste sich von ihrem Background-Gesang, um mal schnell mit wackelndem Oberkörper über die Bühne hinauf zu den Lautsprecherboxen zu springen. Sie spielten von fast jedem ihrer 21 Alben Songs. Es ging nicht nur rockig wild zu, sondern auch die Balladen gaben die Kellys in dieser lauen Augustnacht zum Besten. „One more Song“ brachte den meisten Fans warme Gefühle ins Herz, Leuchtkerzen wurden angezündet und die ersten Fan-Geschenke landeten auf der Bühne. Melancholisch-traurig wurde es aber trotz allem nicht, denn Maite und Paddy scherzten zwischendurch über den rothaarigen Bassisten und die eigenen Ringelsocken. Alsbald durfte Angelo zum Schlagzeug-Solo ansetzen, schließlich wurde er in der Ecke fast übersehen. Doch dann erschien wieder Jimmy mit seiner eindringlichen Stimme, mit Gospelharmonien ehrte er einen kürzlich verstorbenen Kelly-Fan, die Fans stimmten tatkräftig mit ein. Es sollte der letzte Song des Abends sein, scherzenderweise holte Maite, zusammen mit zwei Sanitätern ihren Bruder von der Bühne. Völlig still wurde es auf einmal im Lindenpark und eine Konzertbesucherin wunderte sich: „Hier fehlt doch noch was!“ Da kamen auch schon die Roadies, räumten zwei Mikrofon-Ständer an den Bühnenrand und machten den Weg frei für Mädchenschwarm Angelo und Paddy mit ihrer bekannten Ballade. Zum Leidwesen vieler Fans gab es nur eine kurze Zugabe. Sehr eilig verließen die Besucher dann den Lindenpark, um schnell zu ihrem Auto oder dem Bus zu kommen. „Na, das hat sich doch gelohnt, heute hier her zu kommen,“ sagte eine junge Frau zu ihrem männlichen Begleiter abschließend. Was dieser bestätigen konnte: „Tatsächlich, hätte nicht gedacht, dass sie solch eine positive Stimmung verbreiten und trotzdem abrocken.“L. Könnecke

L. Könnecke

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