
© M. Thomas
Kultur: Wünsche einer Stadt
Die Ausstellung „The City Speaks – Potsdam spricht“ im Schaufenster der Fachhochschule
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Wünsche und Träume werden zu Worten. Bunte Kreide auf schwarzem Grund. Was würde man noch tun, bevor man stirbt? Welche Ziele erreichen, welche Wünsche sich selbst erfüllen? Mitten in der Stadt, einem Ort der gleichzeitig zum Verweilen einlädt und die Schnelllebigkeit des Lebens klar vor Augen führt, regt die schwarze „Bevor ich sterbe...“-Wand seit dem gestrigen Dienstag auf dem Platz der Einheit zum Innehalten und Weiterdenken an.
Wenn eine Stadt sprechen soll, muss ihren Bürgern ein Ort für ihre Stimme gegeben werden. Die Eröffnung der „Bevor ich sterbe...“-Wand ist der Auftakt des Rahmenprogramms der Ausstellung „The City Speaks – Potsdam spricht“, die am morgigen Donnerstag im Schaufenster der Fachhochschule Potsdam eröffnet wird. Sie gibt den Potsdamern eine Fläche, ihre Wünsche zu formulieren. „Bei der Entwicklung einer Stadt müssen sich die Menschen immer wieder gegenseitig inspirieren. Die Leute müssen die Gelegenheit haben, ihren Lebensraum mitzugestalten und sich den neuen Herausforderungen zu stellen“, sagte Kulturarbeitsstudentin Jana Klausberger. Gemeinsam mit Mirjam Schnell, Diana Haddad und Paulina von Kietzell hat sie im Rahmen eines Studienprojektes seit April daran gearbeitet, die Wanderausstellung „The City Speaks“ nach Potsdam zu holen.
„The City Speaks“ ist ein zweisprachiges Ausstellungsprojekt des British Council, das sich mit der Frage auseinandersetzt, wie sich die Städte verändern und wie die Stadt der Zukunft aussieht, wenn immer mehr Menschen auf so engem Raum zusammenleben. „Wir wollten die Ausstellung aber nicht einfach so stehen lassen, sondern sie enger mit Potsdam verknüpfen“, sagte Diana Haddad. Der Dialog mit den Bewohnern dieser Stadt war dem Organisationsteam besonders wichtig. Die verschiedenen Aspekte der Wandlung einer Stadt sollen in den Veranstaltungen des Rahmenprogramms, wie einem Filmabend und einem Diskussionssalon, immer wieder aufgegriffen und vertieft werden.
Die Ausstellung selbst wird auch durch Potsdam wandern. „Zwischen dem Neubau des Landtages und den DDR-Bauten der Fachhochschule ist der perfekte Ort, um eine Ausstellung zu eröffnen, die sich mit der Stadtentwicklung beschäftigt“,so Jana Klausberg. In der kommenden Woche zieht die Ausstellung weiter in die Stadtteilschule in Drewitz, um dann ihren Schlusspunkt in der Scholle 51 in Potsdam-West zu setzen. „Alle drei Orte unterliegen momentan Umbrüchen und gehören auch zur Ausstellung dazu“, sagt Jana Klausberg über die Überlegungen, die hinter den Entscheidungen zu den Orten stecken. Viel Auswahlmöglichkeiten habe es jedoch auch nicht gegeben. Entweder habe es terminlich oder räumlich nicht gepasst. Doch egal wo, die aktive Teilnahme der Potsdamer Bürger steht im Rahmen dieser Ausstellung an erster Stelle. Nur so können ihre Wünsche sichtbar werden. Chantal Willers
Die Ausstellung wird am morgigen Donnerstag, 18 Uhr, im Schaufenster der Fachhochschule Potsdam in der Friedrich-Ebert-Straße 6 eröffnet
Chantal Willers
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