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Kultur: Zeit für Helden

Finale von „Saturday Fight Club“ im Lindenpark

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Jetzt hat sich''s ausgeprobt. Heute muss jede Note sitzen, jede Strähne lässig zurechtgestutzt und die Rockerpose einstudiert sein. Es dauert nicht mehr lang, bis die Gewinner-Band mit Schweiß auf der Stirn und – so gehört sich das – Tränen in den Augen auf dem Siegertreppchen im Lindenpark steht. Zeit für die Rock-Helden von morgen wird es heute Abend beim Finale des Nachwuchswettbewerbs „Saturday Fight Club“.

Als erstes werden „Johnny Oh“ auf die Bretter geschickt. Bassist Sebastian Kümmritz sieht im Lindenpark die besten Bedingungen, um rundum zu überzeugen. „Es ist ein super Bühnensound und wenn das Publikum gut Stimmung macht, wird das eine tolle Show“, gibt sich Sebastian optimistisch. Stilistisch unbefangen bringen „Johnny Oh“ von Poprock bis Hardcore einen umfangreichen Mix auf die Bühne. „Gewinnen ist zweitrangig“, sagt Sebastian. Er freue sich besonders über die Live-Erfahrung, die er beim „Saturday Fight Club“ mit der Band sammeln könne.

Danach dürfen sich Fans und Jury auf „The Dark Stars“ freuen. Die Band fand sich erst im Mai dieses Jahres zusammen, nachdem Gitarrist Sebastian Raatzke in der Events eine nicht sonderlich kreative Anzeige geschaltet hatte: „Suche Musiker zum Musikmachen“. Schnell war die Band komplett und man konnte nun wenigstens musikalisch kreativ werden. Die ersten Stücke wurden im Proberaum zusammengebastelt und dann legte man einen Blitzstart hin: Der allererste Auftritt im Lindenpark im August sollte sie gleich ins Finale des „Saturday Fight Club“ katapultieren. „Wir rocken also sind wir“ ist ihr Motto, durch selbiges angetrieben sie jetzt das Siegertreppchen anstreben.

Mit „Point of Silence“ darf danach die „Band mit dem größten Wumms“ ran, wie es Patrick Gross, Sänger der Band, ausdrückt. In den Gefilden des Melodic Metals fühlen sie sich zu Hause und dort machen sie Rabatz bis die Nachbarn meckern. Seit Wochen haben sie sich im Proberaum verschanzt, um sich für den Auftritt fit zu spielen. Ohropax ist zu empfehlen, wenn die Saiten-Schläger ihre Röhrenverstärker anwerfen.

Musikalisch meint man ein pralles Pfund „Nightwish“ herauszuhören, aber auch die Einflüsse der Metallarbeiter von „Iron Maiden“ und „Metallica“ sind nicht zu überhören. Die Band poltert seit anderthalb Jahren durch die Region und erspielte sich unter anderem bei „Noise of Potsdam“, im Waldschloss und beim Unifest Open Air eine treue, meist langhaarige Anhängerschaft.

Nachdem der Tinnitus unter das Volk gestreut wurde, werden mit „Missmatch“ große Gefühle angesprochen. Jedenfalls haben sich das die drei Männer mit ihrer Sängerin Louise Jait auf die Fahne geschrieben. „Wir möchten rocken, auf der Bühne Spaß haben und dabei möglichst viele Leute begeistern und mit unserer Musik berühren.“ Die Band befindet sich noch im Gründungsjahr und sucht noch nach der passenden Schublade, in die Musikjournalisten sie werfen können. Vorrübergehend geeinigt hat man sich auf Melodic Rock.

Der Stil interessiert heute weniger. Die Hauptsache ist, Jury und Publikum gleichermaßen zu überzeugen, denn die entscheiden, wer Ruhm, Ehre und praktische Sachpreise mit nach Hause nimmt. Der Gewinner des Finales ist zudem automatisch für den Landesrockwettbewerb im Dezember im Lindenpark gesetzt.

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