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Kultur: Zu „Eine Frage der Besetzung“ vom 30. Januar

In letzter Zeit ist viel von der Zukunft des Hans Otto Theaters die Rede. Da ist es an der Zeit, einmal ein großes Lob auszusprechen.

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In letzter Zeit ist viel von der Zukunft des Hans Otto Theaters die Rede. Da ist es an der Zeit, einmal ein großes Lob auszusprechen. Unser Stadttheater kann sich sehen lassen, selbst im Vergleich mit den Schauspielbühnen in der benachbarten Metropole Berlin.

Der Spielplan ist gut zusammengestellt: Es gibt eine gute Mischung von Ernstem und Heiterem, von Klassikern wie Schiller, Goethe oder Kleist und von modernen Autoren. Besonders verdienstvoll ist es auch, dass Stücke auf die Bühne gebracht werden, die zur Auseinandersetzung mit dem Übel des Rechtsradikalismus anregen. Die bundesweit beachteten und positiv besprochenen Dramatisierungen der Romane von Uwe Tellkamp sind geradezu ein Alleinstellungsmerkmal. Wo kann man z.B. sonst Tellkamps „Eisvogel“ sehen? Die Potsdamer Inszenierung dieses Stückes ist rundum gelungen und vermochte z.B. am vergangenen Samstag während der Vorstellungsdauer von etwa drei Stunden alle Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.

Begrüßenswert ist es, dass Intendant Wellemeyer nicht auf die Zugkraft großer Namen, sondern, auf ein gut zusammengesetztes Schauspielerensemble setzt. So muss ein Stadttheater im guten Sinne beschaffen sein: dass man nämlich die Schauspieler über einen längeren Zeitraum in immer wieder neuen Rollen erleben, sich als Bürger mit „seinem“ Theaterensemble identifizieren und immer wieder neugierig darauf sein kann, wie eine bestimmte Schauspielerin oder ein bestimmter Schauspieler in jeweils der neuen Rolle wirkt.

Ich wünsche mir und uns allen in Potsdam, dass wir Tobias Wellemeyer und das von ihm geführte Team auch weiter bei uns erleben können.

Ellen Chwolik-Lanfermann, Potsdam

Es stimmt nicht, was am Mittwoch in den PNN stand, dass niemand etwas vermisst, wenn er ein bestimmtes Stück am Potsdamer Theater nicht gesehen hat. Ich finde es immer schade, wenn eine Aufführung zum letzten Mal kommt und ich es nicht geschafft habe, sie mir anzusehen. Dann denke ich schon, dass ich etwas verpasst habe, auch wenn mir nicht jedes Stück gefällt. Ich liebe das Potsdamer Theater und gehe gern dorthin. Deshalb bin ich auch unbedingt dafür, dass der Intendant bleibt. Man merkt, dass die Leute, die hier Theater machen, dafür brennen. Warum wird der Eindruck erweckt, das Theater hätte eine „Bringschuld“? Man muss schon ins Theater gehen und gehen wollen, sonst bekommt man vielleicht gar nicht mit, was hier läuft.

Leider ist mir zu spät eingefallen, dass man sich hier vielleicht als Theaterfan hätte zu Wort melden sollen. So bleibt mir nur zu hoffen, dass der Intendant bleibt.

Heidemarie Sandner, Potsdam

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