Kultur: Zwei „Prinzessinnen“ an einem Abend
Das Neue Kammerorchester Potsdam musiziert morgen im Nikolaisaal / Solistin: Esther Birringer
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Das Neue Kammerorchester Potsdam präsentiert morgen im Nikolaisaal zwei „Prinzessinnen“: Eine unbekannte spanische eröffnet den Abend und Maria aus dem pulsierenden New York der 1950er Jahre beschließt ihn – musikalisch gesehen eine Spanne zwischen der morbiden Melancholie von Ravels „Pavane pour une infante défunte“ und den direkt ins Blut gehenden Rhythmen von Bernsteins „West Side Story“.
Ravel komponierte 1899 seine „Pavane zum Gedächtnis einer Infantin“. Ziemlich unerwartet für den jungen Komponisten hatte das kleine Stück einen sensationellen Erfolg. Für Leonard Bernstein brachte das Musical „West Side Story“ 1957 den absoluten Durchbruch als Komponist. Das Musical ist ein Kind des New Yorks der 1950er Jahre und hat doch bis heute nichts an seiner Anziehungskraft eingebüßt.
Die „West Side Story“ gilt bis heute als ein Meilenstein amerikanischer Musik. Jazz und lateinamerikanische Elemente verschmelzen miteinander in nahezu sinfonischer Weise. Im Konzert des Neuen Kammerorchesters unter der Leitung von Ud Joffe kommt die von Bernstein nach Musik der „West Side Story“ bearbeitete Orchestersuite zusammen mit der Tanzsuite nach seinem ersten Musical „On the Town“ zur Aufführung.
Die Brücke zwischen den beiden Welten des Programms wird von Ravels Klavierkonzert in G-Dur geschlagen – ein Spätwerk des Komponisten. Hier sind unverkennbar die Spuren seines Amerika-Aufenthaltes zu hören. In den Ecksätzen kombiniert Ravel in höchst origineller Weise Jazz-Rhythmen mit baskischen Tanzmelodien. Jeder Schwermut scheint verbannt zu werden. Ganz der Melancholie gibt sich dagegen der langsame Satz hin. Als Solistin konnte mit Esther Birringer eine der bemerkenswertesten Vertreterinnen der jungen deutschen Pianistengeneration gewonnen werden.kip
Nikolaisaal, 26. März, 19.30 Uhr, Neues Kammerorchester Potsdam, Karten 13/erm. 10 €.
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