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Potsdam-Mittelmark: 100 Sachen mit dem Moped
Testfahrt beim Motorradtreffen im Zweiradmuseum
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Werder (Havel) - Rennmaschinen sind seine Leidenschaft seit den 70er Jahren. Der erste Motorrad-Rennfahrer, den Günter Böhm als Mechaniker begleitete, war Klaus Schüler. „Er wollte damals mit seiner 250er vom Serienrennen in die Ausweisklasse aufsteigen.“ Als Experte für Drehschiebermotoren sollte sich Günter Böhm, der bei „Haftkowski“ in Glindow das Kfz-Schlosser-Handwerk gelernt hatte, bald einen Namen unter DDR-Rennfahrern machen. Viele Weitere ließen sich von ihm ihre Motorräder frisieren. Die Liebe zu Rennmaschinen von Simson und MZ hat den 74-jährigen Caputher bis heute nicht losgelassen. Seit seinem Renteneintritt hat er sich der Rekonstruktion alter Motorräder verschrieben.
Vier fahrbereite Exponate im Werderaner Zweiradmuseum tragen seine Handschrift. Zum Motorradtreffen am Himmelfahrtstag soll ein Neues dazukommen und zugleich eine Lücke im Museum schließen: „Das Einzige, was in der Sammlung noch fehlte, waren ja kleine Rennmaschinen“, so Böhm. Er hat deshalb eine S 50 von Simson mit seiner Drehschiebertechnik aufgebaut. „Im Straßenverkehr ist die Technik wegen des engen Drehzahlbereichs selten zu finden“, so Böhm. „Man kann leider nur schnell damit fahren.“
Ein halbes Jahr hat er die Teile für den Simson-Renner zusammengesammelt, vieles habe er kostenlos bekommen, als er die Ausstellung als Ziel nannte. „Sonst wäre das nicht möglich gewesen.“ Anregungen für Design und Technik hat sich Böhm im Suhler Fahrzeugmuseum geholt. Den Großteil der Teile hat er selbst an Drehbank und Fräsmaschine angefertigt oder bearbeitet. Zwei Jahre hat die Rekonstruktion gedauert.
Die 50-Kubik-Maschine, die normalerweise 60 km/h fährt, soll es dank Drehschieber und Wasserkühlung auf bis zu 100 Sachen bringen. Zum Motorradtreffen wird das rote Gefährt erstmals auf der Straße zu erleben sein. Henry Klix
2. Juni, 10-17 Uhr, Mielestraße 2
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