Potsdam-Mittelmark: 110 kleine Unternehmen gegründet
Kostenlose Beratung jetzt auch in Teltow
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Kostenlose Beratung jetzt auch in Teltow Potsdam-Mittelmark - 110 Kleinstunternehmen sind seit 1999 mit Hilfe des Technologie- und Gründerzentrums „Fläming“ (TGZ) gegründet worden. Diese Zahl nannte Geschäftsführer Stephan Zweynert gestern auf einer Pressekonferenz im Belziger Firmensitz. Hauptgesellschafter des TGZ ist der Landkreis Potsdam-Mittelmark, weitere Anteile gehören der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, der VR Bank Fläming und der Stadt Belzig. Hauptinstrument zur Förderung von Existenzgründern ist ein so genannter Lotsendienst, der mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Diesen kostenlosen Service gibt es kostenlos für Arbeitslose oder für akut von Arbeitslosigkeit Bedrohte. Gründerlotse Klaus Wessels bietet persönliche Sprechstunden im Gründerzentrum Belzig und neuerdings auch im Technologiezentrum Teltow (donnerstags von 15.30 bis 18.30 Uhr) an. Jährlich gebe es mehrere Hundert Anfragen von Interessenten, die ihr eigener Firmenchef werden wollen, berichtete Zweynert. „In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Anfragen deutlich zugenommen, oft waren die Vorstellungen qualitativ jedoch noch wenig ausgereift“, so Zweynert. Oft wären es „Notanrufe“ von Klienten, die nicht zu Alg-2-Empfängern werden wollen. Deshalb müsse sehr genau analysiert werden, welche Firmenidee tatsächlich realistische Chancen habe. „Wir müssen dann ganz klar sagen, dass zum Beispiel für einen Hausmeisterservice kein ausreichender Bedarf mehr besteht.“ Nur wirklich hoffnungsvolle Gründungsideen sollten weiter verfolgt werden. So waren es im vergangen Jahr 72 Interessenten, die zu einem einwöchigen Seminar eingeladen wurden, auf dem Gründeridee- und Gründerpersönlichkeit analysiert worden sind. 36 von ihnen wurden schließlich in einer viermonatigen Vorbereitungsphase im so genannten „Einzelcoaching“ von externen Unternehmensberatern kostenlos betreut. 33 von ihnen gründeten dann auch tatsächlich eine Firma, eine ist in der Zwischenzeit wieder abgemeldet worden. Etwa 60 bis 70 Prozent der Gründungen seien laut Zweynert nach drei Jahren noch am Markt tätig. Genauere Analysen sind mittlerweile in Vorbereitung. Am TGZ habe man jedoch die Erfahrung gesammelt, „dass Kleinstunternehmer im Ernstfall lieber den Gürtel enger schnallen, um selbstbestimmt ihren Lebensunterhalt zu verdienen, als wieder zurück in die Arbeitslosigkeit zu gehen“. Die Neugründungen sind vor allem in den Branchen Handel, Handwerk und Dienstleistungen angesiedelt. Dabei gibt es durchaus originelle Geschäftsideen wie zum Beispiel ein Schriftsteller, der seine Unterstützung beim Schreiben von Memoiren anbietet. Ob Nageldesign, Diskjockey oder „English for kids“: Die Neugründungen haben viele Facetten. „Wir setzen bei unseren Beratungen auf Qualität und nicht auf Masse. Dabei konnten wir schon viele Interessenten vor groben Fehlern bewahren“, so Zweynert. Manchmal jedoch sei es bereits zu spät für Hilfe vom TGZ. „Wenn die Firma bereit gegründet ist, können wir nachträglich keine Unterstützung mehr geben“, betont der TGZ-Chef. Hagen Ludwig Infos unter Tel. (033841) 65152
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