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Potsdam-Mittelmark: 127 Bierkelche zum Blütenfest

Die „Freunde der Bismarckhöhe“ werben mit einer Ausstellung im Turm der Bismarckhöhe für Werders neues, altes Ausflugsziel

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Werder - „Der Blütenball zum 128. Blütenfest findet im Saal der Bismarckhöhe statt.“ Das verkündet Bürgermeister Große am Samstag zur Eröffnung der Ausstellung im Turm der Bismarckhöhe. Die Stadt will es schaffen, die Wiederherstellung des großen Saales zu stemmen. Der „Verein Freunde der Bismarckhöhe“ hat es demonstriert. Im vergangenen Juni war der Aussichtsturm weder begehbar, noch war anzunehmen, dass die Rekonstruktion in so kurzer Zeit abgeschlossen sein könnte. Heute ist der Aussichtsturm der erste fertig gestellte Teil des baulichen Ensembles, bietet beste Aussicht über das Werderaner Land.

In zwei Turmräumen wurde eine Ausstellung zusammengestellt, die in der Regie des Vereinschronisten Achim Risch mit der Hilfe und Unterstützung von Mitgliedern, Einwohnern und Besuchern der Stadt die inzwischen hundertjährige Geschichte der Bismarckhöhe nachvollzieht. Die Bismarckhöhe hat bis in die vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine großartige und erfolgreiche Tradition als Höhengaststätte gehabt, wurde nach dem Kriege unter anderem von den Sowjets genutzt und in den Siebzigern als Lager der Jugendmode.

Geld für einen baulichen Erhalt sei nicht investiert worden, aber der wirkliche Verfall sei erst durch Vandalismus nach der Wende eingetreten, so Achim Risch. Er hat mit Liebe und Akribie Fotos, Dokumente und Gegenstände gesammelt, geordnet, aufbereitet und für die Ausstellung eingerichtet. Und er wirbt weiter um Exponate, die es aus der Zeit des Gaststättenbetriebes durchaus noch geben kann. Für jeden Tipp ist er dankbar, und sein Verein steht ihm mit technischer und organisatorischer Hilfe zu Seite.

Die Ausstellung werde wachsen, zwei Räume sind bisher dafür eingerichtet. In einer Vitrine ist ein eigens für die Ausstellung hergestelltes und graviertes Bierglas in Kelchform zu sehen: Es trägt den Schriftzug „127. Baumblütenfest“, ist mit einer Stückzahl von 127 limitiert und kann erworben werden. Dieses 127. allerdings hat seinen Preis, die vorgesehene Versteigerung beginnt mit 127 Euro. Das Angebot kann noch bis zum 8. Mai telefonisch über (03327) 663 170 erhöht werden. Der Erlös wird wiederum für weiter Baumaßnahmen eingesetzt werden – schon im Frühsommer werden der kleine Saal links vom Turm gesichert und die angebaute Veranda abgerissen werden. Dazu wird die Bismarckhöhe über lange Monate erneut zur Baustelle.

Wie schon im vergangenen Jahr werden Stadt und Verein gemeinsam wetteifern, damit das gesamte Ensemble zum nächsten Baumblütenfest fast vollständig für die Besucher öffnen kann. Vorerst wirbt der Verein zum diesjährigen Fest mit T-Shirts, Aktien und anderen kleinen Souvenirs – und eben mit dem 127er Bierkelch Geld ein. Auch mit dem Eintritt von zwei Euro für eine Turmbesichtigung und den Besuch der Ausstellung „Bismarckhöhe – gestern und heute“ unterstützt jeder Gast den Verein, der sich den Aufbau und die Wiedebelebung des geschichtsträchtigen Ortes mit allem Engagement zur Aufgabe gemacht hat.

Wochentags ist der Bismarckturm zur Festzeit (bis 7. Mai) von 13 bis 18 Uhr geöffnet, am Wochenende sogar von 10 bis 18 Uhr. Ein Aufstieg lohne sich immer, denn die Aussicht sei bei jedem Wetter eine Freude, werben Bürgermeister Werner Große und Vereinschronist Achim Resch. Magda Greßmann

Magda Greßmann

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