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Potsdam-Mittelmark: 150 Anwohner müssen ihre Häuser verlassen

Bombenentschärfung in Dreilinden: A 115 und Teltowkanal ab 11.30 Uhr gesperrt

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Kleinmachnow / Stahnsdorf - Wegen der Bombenentschärfung im Dreilindener Forst müssen am heutigen Mittwoch ab 8 Uhr etwa 150 Menschen ihre Häuser verlassen. Vor allem die Siedlung Dreilinden ist betroffen, sagte eine Sprecherin des Kleinmachnower Rathauses. Die Betroffenen wurden am Dienstag mit Handzetteln aufgefordert, bis 10 Uhr ihre Häuser zu verlassen. Ordnungsamt und Feuerwehr werden vor Ort sein, um die Evakuierung abzusichern. Gegebenenfalls können die Betroffenen ins Rathaus Kleinmachnow gefahren werden, wo ein Aufenthaltsraum zur Verfügung steht. Auch der Rand des Gewerbegebietes Europarc, der Südwestkirchhof und der Wilmersdorfer Waldfriedhof liegen im 900 Meter großen Sperrkreis, außerdem zwei Campingplätze, auf denen sich noch einige Dauercamper befinden.

Am Freitag war im Dreilindener Forst zwischen Teltowkanal und A115 auf Stahnsdorfer Gemarkung eine US-amerikanische Fliegerbombe gefunden worden (PNN berichteten). Sie liegt in einer 2,50 Meter tiefen Grube und soll am heutigen Mittwoch ab 12 Uhr entschärft werden. Das wird mit massiven Verkehrseinschränkungen verbunden sein: Nach Polizeiangaben ist ab 11.30 Uhr die A115 zwischen Anschluss Potsdam-Babelsberg und Kreuz Zehlendorf komplett gesperrt.

Die Polizei bittet darum, den Bereich rechtzeitig und weiträumig zu umfahren. „Es muss mit erheblichen Wartezeiten und Verkehrsbehinderungen gerechnet werden“, sagte ein Polizeisprecher. Man werde über den Verkehrsfunk zum Stand der Dinge informieren. Dass die Sperrung, wie es am Montag hieß, um 14 Uhr wieder aufgehoben werden kann, wurde nicht mehr bestätigt. Es ist das dritte Mal innerhalb von anderthalb Jahren, dass die A 115 wegen eines Bombenfunds gesperrt werden. Auch der Schiffsverkehr auf dem Teltowkanal ist für die Zeit der Bombenentschärfung unterbrochen. Spaziergänger, Jogger und Radfahrer im Dreilindener Forst werden gebeten, am Mittwoch einen anderen Weg zu wählen.

Die fünf Zentner schwere Fliegerbombe stammt nach Angaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes offenbar aus jenen Kriegstagen, als die US-Army versuchte, die Brücken des Teltowkanals zu sprengen. Der Kopfzünder ist nicht entsichert. Das Waldareal, das dem Forstamt Grunewald gehört, sei voll von Bombentrichtern. Auch die Ausbruchversuche der Wehrmacht aus Berlin zum Kriegsende, die am Teltowkanal von der Sowjetarmee verhindert wurden, haben hier Spuren hinterlassen. In nächster Zeit soll der Waldbereich – ein gefährliches Ziel von Militaria-Sammlern – deshalb systematisch abgesucht werden. Die Kosten werden vom Land Berlin als Waldeigentümer getragen. Henry Klix

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