Potsdam-Mittelmark: 160 Häuser am Fuße des Mühlenbergs geplant
Geltower Ortsbeirat befürwortete das Projekt „Wohnen am Pappeltor“
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Schwielowsee · Geltow - Dem städtebaulichen Entwurf für das Projekt „Wohnen am Pappeltor“ gab am vergangenen Montag der Ortsbeirat Geltow mehrheitlich seine Zustimmung. Das imposante Vorhaben stellte Reinhard Melzer von der Firma JF Consulting vor. Demnach soll auf dem 15 Hektar großen Areal am Mühlenberg, das jetzt aus Ackerland und Brache sowie Gewächshausstandorten der „Potsdamer Blume“ besteht, Platz für 160 Einfamilienhäuser sein.
Das Gebiet wird östlich vom Grabenverlauf, nördlich von einer Siedlungskante der Linie Wildparkstraße–Straße am Mühlenberg und schließlich vom Mühlenberg begrenzt. Eine weitere Ausdehnung nach Norden, wie zuerst vorgesehen, wäre laut Landesplanung nicht genehmigungsfähig, hieß es am Montag.
Allein auf den Standplätzen der jetzigen Glashäuser der „Potsdamer Blume“ könnten so 80 Einfamilienhäuser errichtet werden. Die Gewächshäuser zur Aufzucht von Jungpflanzen werden künftig nicht mehr benötigt. Das Angebot von Spezialbetrieben wäre kostengünstiger als die Eigenproduktion, war am Montag zu hören.
„Der gegenwärtig gültige Flächennutzungsplan weist am Pappeltor noch großflächig Gewerbeflächen mit Baumarkt und Gartencenter aus“, erklärte Reinhard Melzer. Wenn eine geordnete städtebauliche Wohnbauentwicklung stattfinden soll, müsse der Flächennutzungsplan geändert werden. Östlich des Grabens ist bislang noch ein Mischgebiet eingezeichnet. Auch dieses Areal soll nun in den Bebauungsplan des neuen Wohngebietes einbezogen werden. Das sei das Ergebnis einer Zusammenkunft mit Mitarbeitern der Landesplanung, erklärte Melzer. Gewerbeansiedlung könne dort aus Rücksicht auf die Wohnbebauung nicht weiter verfolgt werden, weil der gesamte Verkehr über der Straße Am Pappeltor abgewickelt werden muss.
Die Mitglieder des Geltower Ortsbeirates gehen jedoch davon aus, dass sich die gesamte Entwicklung nicht von heute auf morgen vollziehen wird. Die Planer rechnen mit der Realisierung des Projekts in einem Zeitraum von acht bis zwölf Jahren. Zunächst muss erst einmal der Bebauungsplan auf dem Tisch liegen. Etwa zwei Jahre werde dieser Planungsprozess dauern, so die Vertreter der Firma JF Consulting.
Der Ortsbeirat begrüßte die Planung als Möglichkeit zur weiteren Entwicklung des Schwielowsee-Ortsteils, bedauerte aber zum Teil, dass sich die Gewerbeflächen verringern werden, was dem Steuersäckel der Gemeinde Abtrag bringen würde.
Das größte Problem – darin waren sich die Teilnehmer der Sitzung einig – ist die verkehrstechnische Erschließung. Für die Anbindung an die Bundesstraße 1 steht nur die Straße Am Pappeltor zur Verfügung. Eine Umfahrung von Gartencenter und Baumarkt sei nicht möglich, hieß es. Für den Ausbau der jetzigen Einmündung Am Pappeltor in die Bundesstraße gibt es laut Planungsbüro zwei Varianten. Eine Möglichkeit wäre ein Kreisverkehr. „Dem wird das Landesstraßenamt aus Kostengründen wohl nicht zustimmen, weil er kostenaufwendig ist und zum großen Teil vom Land getragen werden müsste“, sagte Melzer.
Die wirtschaftlichste Möglichkeit, den Straßenverkehr an dieser Stelle sinnvoll zu leiten, sieht das Planungsbüro in der Veränderung der bestehenden Ampelanlage. Danach sollen die Signallichter an der Bundesstraße 1 von der direkten Einmündung Richtung Alt-Geltow zur Einmündung Am Pappeltor verlegt werden. Wolfgang Post
Wolfgang Post
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