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Potsdam-Mittelmark: 200 Pfähle versenkt

Baugrund für Nordspange wird stabilisiert

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Teltow - Rund 200 Pfähle werden derzeit hinter der Teltower Altstadt in den Boden gerammt. Schnell und zügig schlägt die Ramme die Betonteile in den Boden. Ab einer bestimmten Tiefe rutschen die Pfähle, die zwischen zehn und 24 Meter lang sind, geradezu in den Boden. Ein Anhaltspunkt dafür, dass sich in diesen Schichten Torf und Schlamm befinden, denn vor dem Bau des nahe gelegenen Teltowkanals lag gleich hinter den Altstadthäusern der Schönower See.

Nun soll der Abschnitt der Nordspange über das Areal führen, weshalb erst einmal der Baugrund verbessert werden muss. Sinnvoll ist bei solchen geologischen Verhältnissen das Verfahren einer schwimmenden Gründung. Dabei wird der Boden mit einer Aufschüttung aus Sand und Kies gepolstert und mit einer Bewehrung aus Geogitter ausgestattet. Für die Verlegung von Leitungen ist eine Pfahlgründung erforderlich. Deshalb werden auf die Pfähle noch zu beiden Seiten Längsriegel aufgesetzt, die als Tragbalken der Leitungsrohre dienen sollen.

Nach der Nordspange, die von der Zehlendorfer bis zur Oderstraße verlaufen soll, wird das Spangensystem noch mit Bogenstraße und Biomalzspange komplettiert. Während die Bogenstraße optimalen Verkehrsfluss auf dem Techno Terrain gewährleisten soll, ist die Biomalzspange auch für die Nachbargemeinde Stahnsdorf bedeutsam, da sie deren Gewerbegebiet anbindet. Gleichzeitig entlastet sie die Teltower Iserstraße vor dem Durchgangsverkehr zum Stahnsdorfer Gewerbegebiet. An den Kosten sollen sich beide Kommunen beteiligen. Ein noch abzuschließender Vertrag sieht vor, dass Teltow 70 Prozent und Stahnsdorf 30 Prozent des Spangenabschnittes finanzieren soll. Doch das stößt in Teltow auf Unverständnis. So war bereits im Bauausschuss von Frank Fromm (SPD) zu hören, dass die Interessenlage beider Kommunen gleichrangig zu bewerten sei und die Kostenlast daher jeweils zur Hälfte getragen werden müsse. Bekräftigt wurde dieser Standpunkt auch im Hauptausschuss am Montag von der Links-Fraktion. Deren Vertreter Reinhard Frank meinte: „Stahnsdorf hat von der Biomalzspange einen wesentlich höheren Nutzen als Teltow". Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) stellte klar, dass die Größe der Grundstücke sowie die jeweilige Länge der Abschnitte die Bemessensgrundlage für die 70:30-Regelung sei. Wie bereits im Bauausschuss stimmte auch der Hauptausschuss der Planung des Spangenabschnittes zu, ebenso dem zuvor umstrittenen Vertragspapier. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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