Potsdam-Mittelmark: 25 000 Euro für die Schützengilde Teltow
Stadt unterstützt Bau eines neuen Schießstandes
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Teltow - Für die Friedrich-Schützengilde 1862 eV. werden aus der Stadtkasse 25 000 Euro fließen. Dem Beschluss stimmten am Mittwoch auf der Sitzung der Stadtverordneten neun Mitglieder des Gremiums zu, während sich neun der Stimme enthielten und vier dagegen votierten. Schon in den Jahren zuvor zeigten die Stadtverordneten keine große Neigung den Verein beim Bau eines neuen Schießstandes für Luftdruckwaffen finanziell zu unterstützen, weshalb sie entsprechende Anträge stets ablehnten. Da aber das Projekt nun eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Goldener Plan Ost“ erhält, die sich auf 23 000 Euro beläuft, will sich die Stadt Teltow nicht länger verschließen. Denn die Förderung setzt voraus, dass der Differenzbetrag zur Gesamtsumme des Projektes (52 900 Euro) als Eigenanteil zu leisten ist. Da dem Verein das nicht möglich ist, nachdem er bereits den ersten Bauabschnitt aus Vereins- und Spendengeldern finanzierte, springt nun die Stadt ein.
Als Fürsprecher erwies sich Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), der in der Sitzung erklärte: „Eine Kommune kann sich das nicht leisten, Mittel aus dem Goldenen Plan Ost abzulehnen,“ Anders sah das sein Fraktionskollege Frank Fromm: „Der Teltower Fußballverein hat wesentlich mehr Mitglieder und zahlreiche Jugendmannschaften. Trotzdem muss sich der Fußballverein mit 3000 Euro begnügen.“ Das ungerechtfertigte Verhältnis zu den Mitgliederzahlen anderer Vereine, kritisierte auch CDU-Fraktionschef Erhard Wigand. Da der Schützenverein nur 30 Mitglieder zähle, darunter acht Jugendliche, sei es ihm lieber, wenn für die Seniorenarbeit ein Teil des Geldes ausgegeben werde. „Denn sonst knausern wir immer, ob die Ruhlsdorfer Senioren 100 Euro mehr kriegen können“, monierte Wigand, dass im Vergleich dazu die Ausgabe für den Schützenverein zu hoch sei. Für SPD-Fraktionschef Berndt Längrich stand dagegen im Vordergrund, dass der Verein bislang keine Möglichkeiten hatte, unter Bedingungen zu trainieren die dem Standard von Wettkämpfen entsprechen würden. „Außerdem würden wir das Geld auch jedem anderen Verein geben, der sich um Mittel aus dem Goldenen Plan Ost bemüht“, sagte Längrich.
Als heikel empfand es indes Reinhard Frank (Linke), dass sich FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz als Vereinsmitglied während der Diskussion stark für die Schützengilde engagierte, weshalb er als Sitzungsleiter anfragte: „Fühlen Sie sich nicht befangen, Herr Goetz?“ Er sei ja nicht der Vorsitzende des Vereins, entgegnete Goetz und könne daher auch an der Abstimmung teilnehmen: „Ich bin doch nur letzter Schütze im Glied.“K irsten Graulich
K irsten Graulich
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