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Mitsprache gefordert: Die Plessower demonstrierten gestern in Werder.

© ldg

Potsdam-Mittelmark: 250 Teilnehmer an Demo gegen Funkmast

Plessower wollen jetzt in Potsdam protestieren

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Werder (Havel) - Etwa 250 Plessower und Sympathisanten aus anderen Ortsteilen haben am Sonntagvormittag in Werder gegen den geplanten Bau eines Sendeturms am Ortsrand protestiert. Wie berichtet, soll der 55 Meter hohe Mast dem neuen Tetra-Funk von Polizei und Rettungswesen dienen. Die Plessower fürchten um ihr Ortsbild und haben Angst vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Unter dem Motto „Werderaner, helft uns“ zogen die Demonstranten gestern durch die Brandenburger Straße und über die Insel, bevor Unter den Linden eine Abschlusskundgebung stattfand. In den vergangenen Tagen hatte es bereits eine Demonstration und eine stürmische Bürgerversammlung in dem knapp 300 Einwohner zählenden Dorf gegeben (PNN berichteten). Auf den Grundstücken im Ort wird auf Plakaten massiver Widerstand angekündigt. „Leider hat man in der Planungsphase vergessen, mit uns über das Vorhaben zu sprechen“, erklärte Organisator Dirk Lutze von der Bürgerinitiative gegen den Funkmast in Plessow. Die Plessower fordern nun vehement ein Mitspracherecht. Die Demonstration am Sonntag verlief ohne Zwischenfälle, die Polizei zeigte sich zufrieden über den reibungslosen Verlauf. Die Stimmung ist jedoch gereizt. „Wir mussten besonders aufgebrachte Bürger bereits daran hindern, die derzeit offene Baugrube für den Funkturm illegal zu schließen“ so Lutze. Ziviler Ungehorsam und Sitzblockaden sind angekündigt worden. Die Bürgerinitiative will ihren Protest jetzt auch in die Landeshauptstadt tragen. Für den kommenden Donnerstag, 16 Uhr, wurde eine Demonstration vor dem Innenministerium angekündigt. In einem Offenen Brief wird Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gebeten, „sich diesem Thema anzunehmen und zu versuchen, auf menschlicher Ebene gemeinsam mit allen Beteiligten doch noch eine bessere Lösung für uns Plessower zu finden“. Hoffnung setzen die Plessower vor allem auf einen Alternativvorschlag, den Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) am Freitag unterbreitet hat. Wie berichtet, würde die Stadt ein Grundstück 500 Meter außerhalb von Plessow als Alternativstandort für den Funkturm zur Verfügung stellen. Vertreter des Innenministeriums hätten bereits zugesagt, den Vorschlag ernsthaft zu prüfen, so Lutze. Hagen Ludwig

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