Potsdam-Mittelmark: 400 Kreismusikschüler mehr
ABU GmbH zog positive Bilanz / Bildungseinrichtung will Entgelt in diesem Jahr nicht weiter erhöhen
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ABU GmbH zog positive Bilanz / Bildungseinrichtung will Entgelt in diesem Jahr nicht weiter erhöhen Von Hagen Ludwig Potsdam-Mittelmark. Seit der Übernahme in Trägerschaft der ABU GmbH (Akademie für Bildung und Umschulung) im Jahr 2000 ist die Schülerzahl an der Kreismusikschule von 2100 auf 2500 gestiegen. Diese positive Bilanz zogen ABU-Geschäftsführer Hartmut Hübner und Musikschulleiter Michael Goldammer gestern vor der Presse. Glücklicherweise habe auch die Entgelterhöhung im vergangenen Jahr diesen Trend nicht durchbrochen. Weniger als 10 Schüler hätten sich mit der Begründung der Entgelterhöhung abgemeldet, sagte Goldammer. Verändert habe sich jedoch das Wahlverhalten hinsichtlich der Unterrichtsformen. So wechselten viele Schüler vom teuren 45-Minuten-Einzelunterricht zum 30-Minuten- oder Gruppenunterricht. Angesicht des neuerlichen Defizits im Kreishaushalt betonten Hübner und Goldammer jedoch einmütig, dass sie in diesem Jahr keine Möglichkeit für eine weitere Erhöhung der Entgelte sehen. „Damit würde ein Preis-Leistungs-Verhältnis entstehen, das einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen zur Folge hätte“, erklärte Goldammer. Geschäftsführer Hübner erinnerte daran, dass die Kreis- und Landeszuschüsse für die Musikschule Mitte des vergangenen Jahres um 90000 Euro gekürzt wurden. Das Defizit habe die ABU vorerst aus eigener Kraft ausgleichen müssen, da die Entgelterhöhung erst in diesem Jahr vollständig wirksam wurde. „Wir hoffen, dass wir Mitte dieses Jahres nun nicht schon wieder vor solchen Einschnitten stehen“, betonte Hübner. Insgesamt arbeiten an der Kreismusikschule derzeit 19 hauptamtliche Lehrer, von denen jedoch nicht alle vollzeitbeschäftigt sind. Zusammen geben sie 20000 Unterrichtsstunden im Jahr. Weitere 80 Honorarkräfte zeichnen für 27000 Unterrichtsstunden verantwortlich. Damit sei man auch ein nicht unbedeutender Arbeitgeber in Potsdam-Mittelmark. Deutlich zugenommen habe in den vergangenen Jahren das Interesse an der musikalischen Früherziehung. Dem entsprechend sei die Altersgruppe der 4- bis 7-Jährigen besonders stark in der Schülerschaft vertreten. Auf der anderen Seite gebe es aber auch noch 50 erwachsene Schüler, die über 28 Jahre alt sind und nach der im vergangenen Jahr beschlossenen Entgeltordnung einen Zuschlag von 20 Prozent zahlen müssen. Hauptanliegen der kreislichen Bildungseinrichtung sei es, möglichst vielen Interessenten eine musikalische Ausbildung bieten zu können. Aus dieser Breite heraus formiere sich jedoch auch eine Spitze, auf die die Musikschule laut Goldammer stolz sein könne. So haben sich beim kürzlichen Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ 11 Teilnehmer aus Potsdam-Mittelmark für den Landeswettbewerb in Cottbus qualifiziert. Unangefochtene Hochburg der Musikschulausbildung im Landkreis ist die Region Kleinmachnow/Teltow/Stahnsdorf, aus der allein etwa 1200 Schüler kommen. Die Regionalstelle Werder mit etwa 200 Schülern bezog im vergangenen Jahr neue Räume und kann nun ihr Kursangebot erweitern. „Der Trend geht dahin, auch kürzere Kurse anzubieten“, erläuterte Goldammer. Gute Erfahrungen habe man in dieser Hinsicht kürzlich mit einem speziellen Schlagzeugunterricht in Werder sammeln können. Auch in Beelitz verzeichnet die Musikschule einen Aufwärtstrend. Besonders schnell wächst dort das Interesse im Ortsteil Fichtenwalde.
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