Potsdam-Mittelmark: 500 Tonnen Winterfutter vernichtet
Scheunenbrand in Teltow verursacht Schaden von 100000 Euro
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Scheunenbrand in Teltow verursacht Schaden von 100000 Euro Teltow·Ruhlsdorf – „Da schießen wieder welche wie wild“, dachte Horst Lehmann, als er am Dienstagabend mehrfaches Knallen hörte, das aus Richtung Buschwiesen kam. Das sei gegen 22.30 Uhr gewesen, erzählte der am Schenkendorfer Weg wohnende Teltower, dessen Haus schräg gegenüber von den Scheunen der „Agro Saarmund“ steht. Seine Tochter Petra habe aus dem Fenster geschaut und Flammen aus dem Scheunendach lodern gesehen. Sie hat sofort die Feuerwehr gerufen, die gegen 23 Uhr mit Sirenengeheul gekommen sei. Das, was die Anwohner als Knallen vernahmen, war das Platzen des Asbestdaches, dessen Reste in das Silo fielen. Die Kameraden der Berufsfeuerwehr waren die Ersten am Brandort: „Das Feuer hatte da bereits eine Ausdehnung von 100 mal 20 mal 50 Meter erreicht“, sagte Feuerwehrchef Manfred Wrubel den PNN. Anschließend trafen auch die freiwilligen Feuerwehren aus Ruhlsdorf, Teltow und Kleinmachnow am Schenkendorfer Weg ein. Sechs C-Rohre und zwei Wendelstrahlrohre kamen zum Einsatz. Gestern morgen gegen 7 Uhr übernahm die zweite Schicht der Berufsfeuerwehr die Brandwache und von 16 bis 22 Uhr war wieder die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz. In den Ställen hatte die „Agro Saarmund“ etwa 300 Tonnen Roggenstroh und 200 Tonnen Heu eingelagert. Doch nach dem Brand ist das Winterfutter, was vornehmlich von Reiterhöfen gekauft wird, zum größten Teil vernichtet und auch der Rest kann nicht mehr verfüttert werden. Etwa 100000 Euro beträgt allein der Schaden für das eingelagerte Futter. Schon ein halbes Jahr zuvor brannte auf dem Gelände eine Scheune zur Hälfte ab. „Wir sitzen hier wie auf einem Pulverfass“, klagte deshalb Horst Lehmann. Ihm wäre es am liebsten, wenn alles plattgewalzt würde. Als einziger Anwohner äußerte er auch vage einen Verdacht: „Es sind doch wieder Schulferien, wie beim letzten Brand“. Doch Einsatzleiter Wolfgang Troeger von der Feuerwehr sagte den PNN: „Es gibt für eine Brandstiftung noch keine Hinweise“. Die Kriminalpolizei habe überdies festgestellt, dass die Torwege verschlossen waren, die Ermittlungen würden aber noch andauern. Viel Arbeit steht der „Agro Saarmund“ nun bevor, denn das Gelände muss geräumt werden. Ein Radlader stehe seit dem Mittag dafür bereit, ein zweiter sei unterwegs, erklärte Troeger gestern nachmittag. Gemeinsam mit der Feuerwehr soll noch über das Vorgehen beraten werden. „Denn man kann das hier nicht einfach so unterpflügen, weil neben den Asbestplatten auch noch die Kamelithdämmung ordnungsgemäß entsorgt werden muss“, so Troeger. Die Rauchwolken, die gestern nachmittag noch aus dem Brandherd quollen, werden sich wohl noch einige Zeit halten, sagten Feuerwehrleute, die noch mit zwei Tanklöschfahrzeugen, einem Rüstwagen und einem Fahrzeug mit Drehleiter vor Ort im Einsatz waren. KiG
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