
© Lutz Hannemann
Potsdam-Mittelmark: Ab August in die Blütentherme Bürgermeisterin rechnet im Haushaltsentwurf mit einer Eröffnung im Sommer.
Werder nimmt mehr Geld ein, muss aber 10,8 Millionen Euro an den Kreis zahlen
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Werder (Havel) - Prinzip Hoffnung: Die Stadt Werder rechnet damit, dass die Blütentherme in den Havelauen Mitte 2015 eröffnen wird. Das geht aus der Haushaltsplanung hervor, die die Stadtverordneten am Donnerstagabend beraten haben. Demnach prognostiziert die Stadt Einnahmen durch die Verpachtung der Therme von 100 000 Euro für das kommende Jahr, was einen Thermenbetrieb ab August bedeuten würde.
„Wir gehen davon aus, dass die Therme im kommenden Jahr in Betrieb gehen wird“, sagte Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) am gestrigen Freitag den PNN. Die Kämmerin habe bei der Haushaltsplanung die Pachteinnahmen, die pro Monat 20 000 Euro betragen sollen, sehr vorsichtig angesetzt. Ursprünglich waren Einnahmen von 248 000 Euro im kommenden Jahr vorgesehen. Die Therme sollte bereits im Dezember 2012 eröffnen, der Termin verschob sich seither mehrfach. Derzeit allerdings ruhen die Bauarbeiten.
Neben den Thermeneinnahmen kann Werder im kommenden Jahr mit 1,1 Millionen Euro mehr Schlüsselzuweisungen vom Land rechnen, die aus der steigenden Einwohnerzahl resultieren. Auch die Einnahmen aus der Einkommenssteuer werden sich voraussichtlich um 300 000 Euro auf 7,2 Millionen Euro erhöhen. Aufgrund der steigenden Einnahmen muss Werder jedoch mehr Geld als Umlage an den Kreis abführen: Mit 10,8 Millionen Euro muss die Kämmerin annähernd 670 000 Euro mehr nach Bad Belzig überweisen als in diesem Jahr.
Das stößt bei einigen Stadtverordneten auf Unverständnis. „Unsere Zahlungen müssen auch dazu führen, dass der Kreis unsere Region endlich mehr unterstützt als bisher“, sagte der Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Große. Besonders nötig seien Investitionen des Kreises in den öffentlichen Nahverkehr in und um Werder. „In der Teltower Region hat der Kreis einen erheblichen Anteil an der Planung und Finanzierung eines neuen Buskonzeptes getragen, bei uns ist in dieser Hinsicht noch gar nichts passiert.“ Dabei sei Große zufolge eine Neuordnung des Nahverkehrs dringend nötig, um die Ortsteile besser an die Kernstadt von Werder anzubinden und den von Pendlern stark frequentierten Bahnhof zu entlasten. „Wir erwarten, das wir vom Kreis endlich etwas geliefert bekommen“, so der Fraktionssprecher.
Gleichzeitig betonte Große, dass Werder im Haushalt richtige Prioritäten setze. So sieht der Entwurf Investitionen in Höhe von 4,38 Millionen Euro vor, die vor allem den Bildungseinrichtungen zugutekommen. Allein für den Neubau des Sportplatzes am Gymnasium will die Stadt 575 000 Euro ausgeben. Auch für den Sportplatz der Glindower Grundschule sind 180 000 Euro eingeplant. Für 320 000 Euro soll ein neuer Kunstrasenplatz auf dem Inselsportplatz entstehen, die Kicker in Glindow bekommen ein neues Sozialgebäude für 290 000 Euro.
Im kommenden Jahr will die Stadt auch mit der Planung eines neuen Hauses an der Carl-von-Ossietzky-Schule beginnen, da die Grundschulkapazitäten im Schuljahr 2017/18 nicht mehr ausreichen werden. Die Kosten dafür – erste Schätzungen gehen von mehr als einer Million Euro aus – werden Manuela Saß zufolge in den Folgejahren im Haushalt eingestellt.
Ebenfalls etwas mehr als eine Million Euro will die Stadt in den Straßenausbau investieren. Außerdem wird eine halbe Million Euro für den Bau des neuen Töplitzer Feuerwehrhauses bereitgestellt (PNN berichteten). Daneben bekommen die Werderaner Kameraden 409 000 Euro für neue Fahrzeuge, die Umrüstung auf Digitalfunk und moderne Atemgeräte. Enrico Bellin
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